Alle Artikel in: Residenz München

 

Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Revolution und der Absetzung der Wittelsbacher 1918 ist die Münchner Residenz die wichtigste Regierungszentrale und das Herz Bayerns gewesen. Die zahlreichen Geschichten, welche dieser besondere Schauplatz bisher erlebt hat, werden in dieser besonderen Kategorie von unserem Kurator Dr. Christian Quaeitzsch mit einer guten Portion Humor erzählt!

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Kleiner Sonnenschein? Kindheit und Erziehung eines Kurprinzen im 17. Jahrhundert

Aus einem Meer roter und silberner, über und über mit Rüschen. Perlen und gerafften Samtbändern verzierter Stoffe blicken zwei dunkle Augenpaare aus Puppenköpfchen recht furchtlos auf den Betrachter. Jeder Zoll ein hoheitliches Paar, scheinen die beiden Zwerge bereit, sofort zu repräsentieren, einen Ball zu eröffnen oder eine formvollendete Audienz abzuhalten, wäre da nicht der befremdliche Kontrast – die kindlichen Proportionen, die unfertigen, offenen Gesichtchen…

Zwei Feldherren und ein Schlitten – ein oscarreifes Faschingsspiel in der Residenz

Wer diesen Blog verfolgt, der weiß, dass die Residenz München wunderbare Filmplots bereithält. Die Komödie freilich, die sich hier am Rosenmontag 1684 abspielte, hat mehr als nur einen Oscar verdient. Ihre Protagonisten sind aufstrebende Stars am Firmament der europäischen Politik des 17. Jahrhunderts. Der eine, Kurfürst Maximilian II. Emanuel, gerade einmal 22 Jahre jung, ehrgeizig und selbstverliebt, seit knapp vier Jahren Herrscher in Bayern, ein Draufgänger und Eroberer von Frauenherzen, der seine Rolle am Schlachtfeld der Weltgeschichte in Siegerpose bejubelt.