Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kurfürst Maximilian I.

Diana Trinkspiel

Verzweigte Symbolik – Korallenkunst in der Residenz

„Vor dem Antiquario draussen ist ain Sälin, in disem ein trog, vmbhero Bilder von Corallen, Berlenmutter, muschlen, allerlay ertz: vnd stueffen…“. Fasziniert berichtet der Augsburger Kunstagent und Sammler Philipp Hainhofer (1578-1647) von den exklusiven Wunderwerken der Münchner Residenz, die er 1611 besichtigte – wohl inmitten von emporwachsenden Gerüsten, dem Staub und dem Lärm der Handwerker, denn schließlich wurde der gewaltige Komplex gerade in diesen Jahren umfänglich auf Geheiß von Herzog (später Kurfürst) Maximilian I. (reg. 1597-1651) baulich erweitert und künstlerisch neu ausgestattet.

Teppich Residenz München

Powerfrau aus Samt und Seide – die Artemisia-Teppiche der Residenz

Der Bestand an historischen Bildteppichen, den die Bayerische Schlösserverwaltung betreut, bildet sicher eine der beeindruckendsten Sammlungen dieser Kunstgattung in Europa: Oft wurden derartige Meisterwerke aus Wolle, Seide und glitzernden Metallfäden auf Basis gemalter Vorlagen, den sogenannten „Kartons“ oder „Patronen“, in mehrteiligen Serien produziert, um gleich ganze Räume und Raumfolgen mit wandbreiten, farbenfrohen Darstellungen zu schmücken.

Ganz sicher keine „Pfeif(f)en“! Die Scagliola-Arbeiten der Familie Pfeiffer/Fistulator in der Residenz

Bayern: traditionell mit Leder behost, aber das brandaktuelle Laptop unter dem Arm – so spektakulär vielschichtig präsentiert sich der weißblaue Freistaat heutzutage gern in der Öffentlichkeit. Aber auch schon sein Vorgänger, das alte Herzog-, später Kurfürstentum, war bemüht, sich ein Image als innovativer Standort von Kultur und (künstlerischer) Innovation zwischen Inn und Isar maßzuschneidern und diesen Ruf über den unmittelbaren Einflussbereich der Wittelsbacher hinaus zu verbreiten.

Von der Residenz nach Rom – eine Entdeckung in San Sebastiano fuori le mura

Der heutige Beitrag führt zur Abwechslung einmal nicht in einen beliebten oder unbekannten Winkel der Residenz, sondern wir schließen uns – virtuell – den Pilgerströmen an, die heuer zum heiligen Jahr nach Rom, die ewige Stadt, ziehen. Und zwar konzentrieren wir uns unter den zahlreichen Anziehungspunkten für Betende und Touristen auf einen, der etwas außerhalb des alten Stadtzentrums zu finden ist, auf die an der Via Appia gelegene Kirche San Sebastiano fuori le mura, eine der sieben großen Pilgerkirchen Roms.

Kratziges zum Aschermittwoch…

Aschermittwoch – nach all der zügellosen Ausgelassenheit der letzten Tage (und Nächte) herrscht betretenes Schweigen – denn das war’s mal wieder: Schluss mit lustig, mit dem Ende der „Nacht vor dem Fasten“ beginnt, oder begann zumindest früher, der lange, kulinarisch steinige Bußgang Richtung Ostern… Dass die zur seelischen Besserung und Entschlackung angesetzten religiösen Bußübungen aber fast wie der Fasching selbst im eigens angefertigten Kostüm gleichsam festlich zelebriert und – zumindest nachträglich – propagandistisch eingesetzt werden konnten, zeigt unser schmuckes kleines Kästchen mit Perlmutteinlagen.

relief christus reiche kapelle residenz mü

Relief runter, Vorhang rauf – Ostern kann beginnen: Barockes „Theatrum sacrum“ in der Reichen Kapelle

Passend zum Karfreitag ist unser heutiges Auftaktbild mit dem silbernen Kreuzigungsrelief gewählt: Unter dem flachen Kruzifix, an dem der vollplastische, muskulöse Christuskörper tatsächlich mit ganzem Gewicht zu hängen scheint, haben sich links die römischen Soldaten versammelt, während rechts die kummervoll zusammengebrochene Maria von ihren Gefährten versorgt wird.

Gut gebrüllt Löwe – die bronzenen Torwächter der Residenz

München ist eine Löwenstadt – ob es mit der statistisch hohen Anzahl von Tagen mit Sonne zu tun hat, die das dem Wüstentier zugehörige Gestirn ist? Vielleicht ist es auch das selbstbewusste, gern auch grollende und beißfreudige Verhalten der Bewohner. Kaum ein öffentlicher Platz jedenfalls, kein Wappen und kein für den Tourismus gestalteter Bierkrug, den nicht Tatzen, Mähne und Schweif zieren, vom Accessoire für den Fußballfan mal ganz zu schweigen.

Zwischen Stuck, Geweih und Damenporträt – die Prinzregentenwohnung in der Residenz

Auch dieser Beitrag widmet sich nochmals dem letzten Jubilar des Jahres 2012, dem Prinzregenten Luitpold. In der Residenz selbst erinnert heute nur noch vergleichsweise wenig an diesen ihren vorletzten Bewohner im eigentlichen Sinne. Das ist in gewisser Weise schade, denn Dank zeitgenössischer Photographien wissen wir ziemlich genau, wie es bei Prinzregentens aussah, oder wie man zumindest wünschte, dass es aussehen solle.