Autor: Rainer

Ein Rennschlitten braust vor – Max Emanuels Faschingsgefährt eröffnet die Museo-Blog-Parade 2012

Kaum ist der Aufruf zur MUSEO-Blog-Parade 2012 im Netz verhallt, schon drängt sich jemand vor, der unbedingt im Defilee an erster Stelle stehen möchte. Wer ist dieser Sprinter, der nicht warten mag. Liebe LeserInnen unseres Blogs, Sie ahnen es bereits! Es kann sich um niemand anders handeln, als um jenen Rennschlitten, der Ihnen am Freitag letzter Woche die Faschingsfreuden in der Residenz im Jahre 1684 plastisch vor Augen führte: das prachtvolle Karnevalsgefährt von Kurfürst Max Emanuel, das die Bayerische Schlösserverwaltung zur Zeit anlässlich des 350. Geburtstagsjubiläums seines berühmten Auftraggebers aufwändig restauriert, wird ab 11. Juli dieses Jahres als Geburtstagsgeschenk für den Kurfürsten im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg in neuem Glanz erstrahlen.  

Zwei Feldherren und ein Schlitten – ein oscarreifes Faschingsspiel in der Residenz

Wer diesen Blog verfolgt, der weiß, dass die Residenz München wunderbare Filmplots bereithält. Die Komödie freilich, die sich hier am Rosenmontag 1684 abspielte, hat mehr als nur einen Oscar verdient. Ihre Protagonisten sind aufstrebende Stars am Firmament der europäischen Politik des 17. Jahrhunderts. Der eine, Kurfürst Maximilian II. Emanuel, gerade einmal 22 Jahre jung, ehrgeizig und selbstverliebt, seit knapp vier Jahren Herrscher in Bayern, ein Draufgänger und Eroberer von Frauenherzen, der seine Rolle am Schlachtfeld der Weltgeschichte in Siegerpose bejubelt.