Alle Artikel mit dem Schlagwort: König Ludwig II.

Grotte WandLinderhof

Graue oder Blaue Grotte? Putz, Farbe und Glitzer – Phänomene der Oberflächengestaltung in der Venusgrotte

Unter Anleitung von August Dirigl erschufen Handwerker die Venusgrotte Linderhof in Form einer künstlichen Tropfsteinhöhle: Auf dem Unterbau aus Bandeisen, Rundeisen, Draht, Metallgittern oder grobem Textil entstand eine aus Mörtel geformte imitierte Gesteinsoberfläche. Die artifiziellen geologischen Formationen erscheinen steinfarben in verschiedenen Grau- und Brauntönen, scheinbar unbehandelt und ohne malerische Differenzierung – der Blick ins Detail offenbart jedoch eine Vielfalt bewusst eingesetzter ungewöhnlicher Materialien und Techniken zur Gestaltung der gesamten Raumschale.

Muschelthron Venusgrotte

Gesucht und gefunden? „Zwei Meter hohe in Holz geschnittene Muschel, ächt vergoldet“

Schon einen Monat nach dem Tod König Ludwigs II. 1886 berichtet das Halle’sches Tagblatt am 10. Juli 1886 vom „Loreleyfelsen mit seinen imitierten Korallenbäumen von riesiger Höhe“ und vom „Königssitz mit der vergoldeten Muschel“. Diese Beschreibung der unkonventionellen Ausstattung der Venusgrotte Linderhof belegt, dass dort nicht nur ein königlicher Sitz, sondern gleich zwei vorhanden waren. Nachdem sich vom Thron am Loreleyfelsen bis heute Fragmente erhalten haben, gab es jedoch keinerlei Hinweise auf eine „vergoldete Muschel“. Auf welchen Grundlagen konnte dann eine Rekonstruktion basieren?

Venusgrotte Linderhof nach Restaurierung

Illusion – Kunst – Erlebnis: die Venusgrotte in Linderhof von König Ludwig II.

Ein Rundgang auf den Spuren des Königs // Als „Wundergrotte“ bezeichnete die Öffentlichkeit König Ludwigs einzigartige Kunstschöpfung in Linderhof, in der die Blaue Grotte aus dem fernen Capri und die fantastische Venusgrotte aus der Oper Tannhäuser an einem Ort vereint sind. Nahezu unglaublich war es für seine Zeitgenossen, was Ludwig II. seit 1875 dort mit Hilfe modernster Technik und ausgefeilter Inszenierungskunst erschaffen hatte.

Linderhof Schnee Kutsche Aquarell

Heinrich Breling & König Ludwig II.

Vor 175 Jahren, am 14. Dezember 1849, wurde der Maler Heinrich Breling in Burgdorf östlich von Hannover geboren. Der heute kaum mehr bekannte Historienmaler war unter König Ludwig II. viel beschäftigt und fertigte faszinierende Ansichten vom Schlossareal Linderhof an. Nach dem Tod des Königs sank sein Künstlerstern in Bayern und er zog sich mit seiner Familie in die norddeutsche Heimat zurück. An seine Erfolge in der Münchner Zeit konnte er dort nicht mehr anschließen. Mit den Königsschlössern Ludwigs II. aber ist sein Werk bis heute untrennbar verbunden, woran dieses Kalenderblatt an seinem 175. Geburtstag erinnern soll.

schloss linderhof

Wasserkunst und „Abtrittlokale“ für die Traumschlösser Ludwigs II.

„Ein reißender Bergbach ist geschickt benützt worden, um eine tadellos schöne und mächtige Fontaine, dann Cascaden und mehrere kleinere Wasserkünste zu schaffen.“ Kein geringerer als der bayerische Hofgartendirektor Carl von Effner sprach 1881 in einem Arbeitszeugnis dem Stuttgarter Gas- und Wasserleitungsgeschäft die „volle Anerkennung“ für die jahrelangen Arbeiten im Schlosspark Linderhof aus.

Schloss Neuschwanstein

„Ein ruhmvoll Leben und Unsterblichkeit“ – König Ludwig II. und die Grundsteinlegung Neuschwansteins

Die Grundsteinlegung von Schloss Neuschwanstein am 05. September 1869, vor 155 Jahren, erregte kaum Interesse in der damaligen Zeitungslandschaft, wohingegen sich heute jede noch so kleine Neuigkeit zu Ludwigs Traumschloss mit Sicherheit internationaler Aufmerksamkeit erfreut. Warum wurde damals dieses Ereignis kaum wahrgenommen? Wieso fand die feierliche Grundsteinlegung seiner „Neuen Burg Hohenschwangau“ Anfang September 1869 ohne den König statt? Bis heute ranken sich noch (letzte) Geheimnisse um die Anfänge von Schloss Neuschwanstein, die durch die Presse alle Jahre wieder aufs Neue gelüftet werden müssen…

Ludwig II mit Landshut 1909 _Stadtarchiv

„Der Aufenthalt in Meiner lieben Stadt Landshut gehört zu den schönsten Erinnerungen Meines Lebens und wird Mir stets unvergesslich bleiben.“

Vom 21. bis 22. August 1869, vor 155 Jahren, überraschte König Ludwig II. die Stadt Landshut mit einem zweitägigen Spontanbesuch. Besonders hatte es ihm die Burg Trausnitz oberhalb der Altstadt angetan, die er ausgiebig besichtigte. Sein Wunsch, sich dort ein Absteigequartier einzurichten, wurde innerhalb von fünf Jahren bis 1874 nahezu erfüllt. Aber die Landshuter hofften vergeblich auf einen weiteren Aufenthalt ihres geliebten Königs…

maurischer kiosk linderhof schlosspark

Ein bayerisches Kalenderblatt für den preußischen Architekten Carl von Diebitsch, den Schöpfer des Maurischen Kiosks

Vor 155 Jahren, am 15. Juni 1869 verstarb unerwartet in Kairo der Architekt Carl von Diebitsch, ein Spezialist für den maurischen Baustil, den er mit innovativer Technik in seiner Zeit wiederbeleben wollte. Während die meisten seiner Werke heute verschwunden sind, hat sich eines seiner Hauptwerke, der Maurische Kiosk, für die Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 geschaffen, glücklicherweise im Schlosspark von Linderhof noch mit der von Diebitsch entworfenen Ausstattung erhalten. Grund genug, einen kurzen Blick auf das Leben des in Bayern wenig bekannten preußischen Baumeisters und seiner (Ur-)Version des heute im Ammergaugebirge stehenden Kiosks zu werfen.