Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kurfürst Max Emanuel

Volltreffer? Mit Jagdhund und Libretto auf Spurensuche in der Miniaturensammlung

Eine große Freude innerhalb der Museumsarbeit und im täglichen Umgang mit den ausgestellten Kunstwerken ist es, Geschichten erzählen zu dürfen: Geschichten von den Menschen, die solch faszinierende und schöne Objekte einst schufen, von ihrem Leben und den Zeitumständen, die dazu führten, dass ein bestimmtes Kunstobjekt in dieser Form, in diesem historischen Moment und zu diesem oder jenem Zweck entstand. Oder aber: Die meist alten Geschichten in Erinnerung zu rufen, die dargestellt sind! Beides miteinander zu vereinen, ist natürlich das Größte!

Neue Aus- und Anblicke im neuen Jahr: Wiederentdeckte Bildausstattungen der barocken Residenz kehren zurück

Im letzten Beitrag aus der Residenz haben wir die wenigen erhaltenen Trümmer einer barocken Raumausstattung aus dem einstigen bayerischen Herrschersitz vorgestellt. Seien wir ehrlich: viel war es nicht, was da den Sturm der Zeiten überdauert hat – eine Menge historisches Fotomaterial und „einst war hier“ und „dort stand das“ sind nötig, die erhaltenen Fragmente in ihrem einstigen Glanz zu imaginieren. Zum Glück machen wir aber auch immer wieder in den schlecht ausgeleuchteten Ecken unserer weitläufigen Depots Entdeckungen, die noch mit „mehr Fleisch“ an ihren jeweiligen Entstehungsepochen hängen!

Altbayerischer Offizierdegen Bayerisches Wappen

„Elende Opfer für den unmenschlichen Ehrgeiz der Fürsten“ – Kunst und Krieg in Höchstädt 1704

Der Degen war im 17. und 18. Jahrhundert eine gängige und gefährliche Stichwaffe. Sie wurde von Kavallerie und Infanterie im Krieg verwendet und zeigte die militärische Zugehörigkeit des Besitzers und seinen Rang an. So hatten Offiziere mehr oder weniger aufwändige Verzierungen an den (vergoldeten oder versilberten) Griffen oder an der Klinge. Der Gala- oder Paradedegen wurde nicht in der Schlacht verwendet, sondern war Bestandteil der Garderobe von Offizieren und Adligen.

These Kunigunde Kurfürstin

Therese Kunigunde von Polen – Bayerische Regentin in Krisenzeiten

Während der Spanische Erbfolgekrieg in Europa tobte und das bayerische Kurfürstentum eine der stürmischsten Phasen seiner Geschichte durchlebte, wurde Therese Kunigunde von Polen von ihrem ins Exil gezwungenen Gemahl, dem Kurfürsten Max Emanuel, mit der politischen und militärischen Regentschaft in Bayern betraut. Diese Entscheidung war außergewöhnlich, handelte es sich doch hier um keine Vormundschaftsregierung, wie an frühneuzeitlichen europäischen Fürstenhöfen üblich. Kurzum: So etwas hatte es in Bayern noch nie gegeben!

Max Emanuel Reiterbildnis

„Zieh ein zu Deinen Toren…“ Münchner Festparade mit Hintergedanken: Kurfürst Max Emanuels Heimkehr aus dem Exil 1715

11. Juli 1715 – im Herzen des barocken München, in der heutigen Kaufinger und Neuhauser Straße, herrscht schon seit dem frühen Morgen Rummel: Zwischen Stadttor und Residenz reihen sich meterhohe Triumphbögen, geschmückte Monumente sowie beleuchtete Ehrenmale aus Holz, Gips und bemalter Leinwand. Gedränge, Jubel, Glockengeläute und wehende Fahnen, Knabenchor vor dem Jesuitenseminar, übertönt von Salut-Geböller – und vermutlich auch Sonnenschein: Bayerns Kurfürst Max Emanuel (1662-1726) hält mit seiner Gattin, der polnischen Prinzessin Therese Kunigunde, und ihren sechs gemeinsamen Kindern feierlichen Einzug in seine Haupt- und Residenzstadt. Zudem begeht er an diesem Tag auch noch seinen 53. Geburtstag!

caecilia residenz münchen

Verlorene (Raum-)Komposition – Die Cäcilien-Kapelle in der Münchner Residenz

Man kann nicht sagen, dass in der Residenz, dem jahrhundertelangen Hauptwohn- und Regierungssitz der katholischen Wittelsbacher, jemals ein Mangel an Kirchen oder Schlosskapellen herrschte: Schon im spätmittelalterlichen Vorgängerbau, der stetig weiter ausgebauten Neuveste, befanden sich neben der großen Georgskapelle kleinere Privatoratorien für das Herrscherpaar, deren exquisite und kostbare Raumausstattung von den penibel aussortierten Besuchern in höchsten Tönen gepriesen wurden.

Eingang Magdalenenklause

Tief verborgen: Die Magdalenenklause im Nymphenburger Schlosspark

Eigentlich ist es ganz einfach. Man geht durch den Haupteingang in den Nymphenburger Schlosspark, geradeaus am großen Parterre mit Fontaine vorbei und am Bassin des Mittelkanals rechts über die Brücke. Wendet man sich dann erneut nach rechts und geht immer geradeaus in den Landschaftspark hinein, sieht man bald die Umrisse eines Gebäudes zwischen den Bäumen hervorblitzen: Die Magdalenenklause. Doch obwohl der Weg zu ihr so einfach erscheint, musste ich so manches Mal meine Suche nach ihr abbrechen, sie erschien nahezu von den Bäumen verschluckt. Hat das letzte Hinweisschild nicht in diese Richtung gedeutet? Dann müsste ich doch schon längst da sein! Die Behausung eines Eremiten Tief verborgen ist sie, die Klause. Und das ist kein Zufall, denn sie wurde zwischen 1725 und 1728 von Joseph Effner als Behausung für einen Eremiten erbaut, weshalb sie in einem „verwilderten“ Teil des Parks steht. Dabei gleicht das Gebäude einer Ruine: Die Ziegelwände tragen zahlreiche Risse und der Putz scheint zu bröckeln. Doch ist die Magdalenenklause keinesfalls dem Verfall nahe, denn ihr Aussehen war bereits bei Ihrer Erbauung so …

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„Von Zeit zu Zeit seh‘ ich den Alten gern / Und hüte mich, mit ihm zu brechen“ – Vater-Sohn-Beziehungen in der Münchner Residenz

Himmelfahrt – Vatertag! Zeit für die Herren der Schöpfung, mit Kumpels und Bier bepacktem Bollerwagen ins sommerliche Grün zu ziehen und sich gepflegt zu unterhalten – auch das kann eine Art Himmelfahrt sein! Und höchste Zeit ist es auch für die zugehörigen Söhne, sich mal wieder bei dem Alten Herrn zu melden.