Autor: Christian Quaeitzsch

Jung gebliebene Göttin verlässt alt-angestammten Platz – Die Venus des Antonio Canova

„Aphrodite die schöne, die züchtige, will ich besingen,/Sie mit dem goldenen Kranz, die der meerumfloßenen Kypros/ Zinnen beherrscht, wohin sie des Zephyros schwellender Windhauch/ Sanft hintrug auf der Woge des vielaufrauschenden Meeres,/ Im weichflockigen Schaum; und die Horen mit Golddiademen/ Nahmen mit Freuden sie auf, und thaten ihr göttliche Kleider/An…“

Residenz München Reiche ZImmer

Weihnachtsstress Anno 1750 – die Adventszeit am kurfürstlichen Hof

Weihnachten naht mit Riesenschritten, und wer das festliche Tempo mithalten will, muss selbst langsam in die Gänge kommen, um die vielen, teils angenehmen, teils misslichen Pflichten im Vorfeld der Feiertage noch termingerecht zu erledigen: sei es in Stellvertretung für den vielbeschäftigten Weihnachtsmann Geschenke zu kaufen, sei es, die letzten Bleche mit Plätzchen zu backen, festliche Grüße per Karte, mail oder WhatsApp zu verschicken, oder, oder, oder…

Abstecher auf der „Italienischen Reise“ – Goethes Besuch in München, September 1786

„Et ego in Arcadia“: „Auch ich [bin/war] in Arkadien“ – so hat es Goethe der 1816/17 erschienenen Publikation der „Italienischen Reise“ vorangestellt, seinen (redigierten) Erinnerungen an den lang ersehnten Aufenthalt in Rom und Neapel in den Jahren 1786/88,  – wobei die paradiesische Hirtenlandschaft des griechischen Arkadien (im 18. Jh. übrigens ein eher trister Landstrich) symbolisch für Italien als den ewigen Sehnsuchtsort der deutschen Künstler steht. Dabei hätte der berühmte Dichter aber auch gut im Kleingedruckten noch ein „et ego in Monaco“ einschieben können, denn auf der hastigen Hinreise in den Süden besuchte er auch kurz München!

Monument Men stehen restauriert an der Wand – die Fresken der Hofgartenarkaden

Rüstige Recken, würdige Weisheitslehrer und da und dort auch eine minnigliche Maid – wer im südwestlichen Abschnitt der Arkaden des Hofgartens promeniert, vielleicht auch nur Schatten oder Schutz vor einem plötzlichen Regenschauer sucht, sieht sich einer mehrere Dutzend Meter langen bayerischen Erfolgsgeschichte gegenüber!

Wie sieht das denn hier schon wieder aus? – Auf Zeitreise in den Gemälden der Residenz

Die Zeit bleibt nicht stehen – was heute aussieht wie für die Ewigkeit gemacht, kann sich morgen oder nächstes Jahr schon als Schnee von gestern erweisen – oder sich doch zumindest als deutlich überholungsbedürftig erweisen. Gerade uns als Betreibern eines museal genutzten historischen Gebäudes, das einen kontinuierlichen Sanierungsbedarf aufweist, ist diese Vergänglichkeit auch der wehrhaftesten und monumentalsten Architektur mehr oder minder schmerzhaft bewusst.

Fürstlich Feiern mit der Markgräfin Wilhelmine bei den Bayreuther Residenztagen

(Nicht nur die Residenz, auch die anderen von der Schlösserverwaltung betreuten Schlösser,Gärten und Monumente sind einen Besuch wert: Besonders lohnt sich diesen Herbst eine Reise nach Bayreuth zu den dortigen Residenztagen, die wir in unserem Gastbeitrag vorstellen!) Nicht nur die Wittelsbacher luden einst zu feierlichen Anlässen und Festlichkeiten an ihren Hof, z.B. in die Münchener Residenz – auch die Bayreuther Markgrafen wussten wahrhaft fürstliche Feste zu feiern. Warum sich also nicht einmal aus München heraus ins schöne Oberfranken begeben und mit der berühmten Markgräfin Wilhelmine und ihrem Hofstaat feiern?

„Hey, hey, hey, ich war der goldene Reiter“ – Der heilige Georg in der Schatzkammer

Schneidig – im wahrsten Sinne des Wortes – zieht er sein Schwert: Ritter St. Georg im glänzenden, gold-geschmelzten Prunkharnisch, die kristallene Klinge in der erhobenen Rechten, gibt sich seiner Berufung hin, dem Töten von Drachen! Und was für ein Drache! (eigentlich eine Drachenlady, um mit Blick auf die für die junge Schlangenbrut bereiten Zitzen am bleichen Monsterbauch genau zu sein): Grün glänzend wälzt sich das  Ungetüm, schon ziemlich angeschlagen, unter den Hufen von Georgs strahlendweißen Schimmel – ein gerechtes Ende für das geflügelte und geschuppte Ungetüm – wenn es nur nicht so süß schauen würde!

göttlich und grotesk: Die laufenden Restaurierungsarbeiten im Grottenhof nähern sich einem vorläufigen Abschluss!

„Steter Tropfen höhlt den Stein“ heißt es gemeinhin, und bedeuten soll es, dass beharrliches und geduldiges Arbeiten schließlich zum gewünschten Ergebnis führt. Nun ist das Bild mit dem kontinuierlich fortschreitenden Wasserschaden, der nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten schließlich zur Steinerosion führt, ein für den musealen Bereich vielleicht nicht allzu glücklich gewähltes: Wer heute den im letzten Viertel des 16. Jh. unter Herzog Wilhelm V. (reg. 1597-1597) ausgestatteten Grottenhof der Residenz betritt, wird uns hierin vermutlich zustimmen.