Autor: Christian Quaeitzsch

Residenz München_Max-Joseph-Denkmal

Ein König will nicht öffentlich aufs Klo…: Rauchs Münchner Denkmal Max I. Josephs

Heute treten wir mal vor die Tür der Residenz, um einen ihrer zeitweise populärsten Bewohner zu treffen: So wie die Münchner ihrem Ludwig I. am einfachsten bei dessen täglichem Spaziergang begegnen konnten, auf dem er dann auch schon mal einen ahnungslosen Touristen, der den Hut aufbehielt (schwerhörig!) anbrüllte „Wissen Sie wer ich bin – der König!“, findet man auch seinen in der Hauptstadt von jeher beliebten Vater Max I. Joseph (reg. 1799–1825) am schnellsten unmittelbar vor den Mauern der Residenz – auf dem nach ihm benannten Platz.

Residenz München Steininger Treppe

Der hat ja so`nen Bart… Hipster Hans Steininger und „seine“ Treppe in der Residenz

Ein weitläufiges Gebäude wie die Münchner Residenz verfügt natürlich über diverse Treppenhäuser. Als Ort fürstlicher Selbstdarstellung wurde das immer wieder erweiterte Wittelsbacher Stadtschloss im Laufe der Jahrhunderte sogar mit besonders vielen und extra prunkvollen Aufgängen versehen: Schließlich gehörte im Rahmen eines ausgefeilten höfischen Zeremoniells das feierliche Hinaufsteigen in die repräsentativen Prunkräume des Obergeschosses und die Rückkehr von da zu den wichtigsten Momenten eines öffentlichen Auftritts – wehe, wenn nicht die dem jeweiligen Rang des Ankömmlings angemessene Anzahl von „Hartschieren“ (Leibgardisten) in voller Montur die Stufen säumte…

Georgritter Ordenskalender

42 Ritter – aber nur ein Drache…: Der Ordenskalender des Hausritterordens vom Heiligen Georg

Gemeinhin versteht man unter einem Kalender ja einen mehr oder minder originellen und geschmackvollen Wandschmuck mit nützlicher Nebenfunktion – den monatsweise aufgelisteten Tages- und Datumsangaben; manchmal auch ein handliches Büchlein, auf dessen vorgedruckten Wochenplänen allerlei Angaben zu anstehenden Feier- und Jahrestagen vermerkt sind, fallweise garniert mit saisonal tauglichen Sinnsprüchen und Katzenbildchen. Vieles davon – inklusive mehrerer (bayerischer Löwen-)Kätzchen – bietet auch das im Jahre 1785 gedruckte Kalenderblatt aus dem Depot des Residenzmuseums.

contz cadolzburg

Wie der Narr ins Museum kam Oder Animierte Geschichtsvermittlung…

Der Countdown bis zur Eröffnung der Cadolzburg 23. Juni 2017 als dem neuen Schmuckstück der Schlösserverwaltung läuft! Einmal mehr freuen wir uns daher über den heutigen Gastbeitrag der verantwortlichen Kollegen, die derweil vor Ort in Franken das kommende »HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg“ vorbereiten. Heut greift Kurator Dr. Sebastian Karnatz zu Stift, um uns zu animieren – und vermerkt folgendes….

Cadolzburg Neues Schloss

Gastbeitrag: Das Burgerlebnismuseum Cadolzburg aus der Sicht eines Kurators #HohenzollernWalk

Heute lehnen wir uns in der Residenz mal wieder entspannt zurück und begrüßen die Gastautoren aus der fränkischen Cadolzburg auf unserem Blog: Nur noch drei Wochen bis zum 23. Juni 2017 wenn in der großen Burganlage die neue Dauerausstellung »HerrschaftsZeiten! Erlebnis Cadolzburg“ eröffnet wird. Aber was heißt es eigentlich für „Museumsleute“, eine Burg erlebbar zu machen? Welche Herausforderungen, Wünsche und Ziele treiben einen Kurator bei der Entwicklung einer Ausstellung an? Das beantwortet uns im heutigen Gastbeitrag Frau Dr. Piereth, Teil des Kuratoren Teams des Burgerlebnismuseum Cadolzburg, in dem sie uns einen Einblick in ihre Arbeit gibt…

Glänzender Start in den Tag – Mit vier PS einmal um die Welt!

Endlich – das Warten hat ein Ende. So viele zuversichtlich – und vorsorglich – aufgesetzte Designer-Sonnenbrillen in der Münchner Innenstadt können nicht irren: Der Frühling naht. Die Sonne ziert sich vielleicht streckenweise noch etwas, aber richtig: sie kommt wieder. Wie sie das macht, mit der ihr eigenen Grandezza und doch gleichzeitig unnachahmlich nonchalant, zeigt eines der wundervollsten Stücke in der reichhaltigen Sammlung historischer Prunkuhren in der Residenz.

Schlittenabteilung Nymphenburg

Kein Helau, aber großes Hallo! Faschingsvergnügen am barocken Münchner Hof

Schon einmal haben wir an dieser Stelle über den Münchner Residenz-Fasching des 17. und 18. Jahrhunderts berichtet – und dabei die an den absolutistischen Höfen hoch beliebten „Bauern-Wirtschaften“ etwas genauer unter die Lupe genommen. Tatsächlich aber wurde in den alljährlichen nasskalten Wochen zwischen Weihnachten und Beginn der vorösterlichen Zeit noch viel mehr geboten – und das war auch in mehrerlei Hinsicht bitter nötig.

Jung gebliebene Göttin verlässt alt-angestammten Platz – Die Venus des Antonio Canova

„Aphrodite die schöne, die züchtige, will ich besingen,/Sie mit dem goldenen Kranz, die der meerumfloßenen Kypros/ Zinnen beherrscht, wohin sie des Zephyros schwellender Windhauch/ Sanft hintrug auf der Woge des vielaufrauschenden Meeres,/ Im weichflockigen Schaum; und die Horen mit Golddiademen/ Nahmen mit Freuden sie auf, und thaten ihr göttliche Kleider/An…“