Autor: Christian Quaeitzsch

Residenz München Kurfürstenzimmer Schlafzimmer

Ärger mit dem Aufstehen – Morgenrituale in der Residenz

Es ist ein tägliches Kreuz – seit Ende März tickt wieder deutschlandweit die Sommerzeit und treibt auch den geübtesten Schläfer jeden Morgen kostbare sechzig Minuten früher als die vergangenen Monate aus dem Bett – der verschwommene Blick auf die jetzt schon wieder frühmorgendlich von der Sonne unbarmherzig beschienene Fensteraussicht tröstet da nur selten – ebenso wenig wie das misslaunige Konterfei, das einem aus dem Badspiegel übermüdet entgegen starrt.

„Das wird schon wieder“ – Zu Besuch bei Carl Rottmann im Bild-Hospital

Schon vor einigen Monaten haben wir hier über die anstehende Restaurierung des Freskos einer italienischen Landschaft von Carl Rottmann aus dem Allerheiligengang der Residenz berichtet (https://schloesserblog.bayern.de/?p=1045). Das große Wandgemälde aus einer ganzen Serie italienischer „Tourismus-Highlights“ des frühen 19. Jahrhunderts, die Rottmann um 1830 im Auftrag Ludwigs I. geschaffen hatte, befand sich schon seit Langem in ziemlich schlechtem Zustand.  

Kurfürst Max III. Joseph Hund

Will der nur spielen? Tierische Existenz in der Residenz

Endlich ist er da – der Wonnemonat Mai… …und überall regen sich nach mehr oder minder erholsamen Winterschlaf Fauna und Flora: Detailliert berichtet etwa der München-Teil der SZ über Befindlichkeit und Wohlergehen der beiden Junglöwen im Hellabrunner Tierpark, und wenn der Zeitungsleser den Kopf hebt, sieht er zwitschernde Zugvögel aus dem Süden zurückkehren, hört Bienlein emsig summen – und auch sonst macht die Natur auf vitale Weise ziemlichen Krach. Gern nehmen wir soviel animalische Betriebsamkeit zum Anlass, uns zu fragen, was wir eigentlich über Tiere in der Residenz und die Rolle, die sie im Leben ihrer Bewohner spielten, wissen?

Frühlingsgefühle, ein nasser Bär und zwei Hunde aus Bronze: Die Gärten der Residenz Teil 2

Schon vor zwei Monaten haben wir an dieser Stelle über einen versteckten kleinen Garten der Residenz berichtet – den im späten 16. Jh. errichteten Grottenhof (https://schloesserblog.bayern.de/?p=1157), in dem momentan dank einer großzügigen Spende der Kappelmaier-Stiftung dringend notwendige Restaurierungsarbeiten wieder anlaufen. Der plötzliche Sommereinbruch erleichtert aber nicht nur die mühselige Arbeit der Wandrestauratoren, sondern weckt auch bei uns neue Frühlingsgefühle, und die wollen selbst am Büro-PC ausgelebt werden – wenn auch nur mit der Vorstellung eines weiteren, heute verschwundenen Gartenparadieses, das aber dennoch zahlreiche Spuren hinterlassen hat:

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Kleiner Sonnenschein? Kindheit und Erziehung eines Kurprinzen im 17. Jahrhundert

Aus einem Meer roter und silberner, über und über mit Rüschen. Perlen und gerafften Samtbändern verzierter Stoffe blicken zwei dunkle Augenpaare aus Puppenköpfchen recht furchtlos auf den Betrachter. Jeder Zoll ein hoheitliches Paar, scheinen die beiden Zwerge bereit, sofort zu repräsentieren, einen Ball zu eröffnen oder eine formvollendete Audienz abzuhalten, wäre da nicht der befremdliche Kontrast – die kindlichen Proportionen, die unfertigen, offenen Gesichtchen…

Es werde Licht – Neuer Glanz in alten Zimmern

Häufigeren Besuchern der Residenz wird es vielleicht schon aufgefallen sein, dass sich seit diesem Jahr in zahlreichen Bereichen des Museums etwas geändert hat: Vor allem in den barocken Prunkräumen aus dem frühen 17. Jahrhundert, den sogenannten Stein – und Trierzimmern, die sich im Osten und Westen um den Kaiserhof gruppieren, ist es deutlich heller geworden.

Ein blaues Wunder erleben – MUSEO-Blog-Parade 2012 – unser Jahresthema: Max Emanuel, der „blaue Kurfürst“

Hochbetrieb in der Schlösserverwaltung – und natürlich auch in der Residenz: Kaum ist die königliche „Götterdämmerung“ verblasst – die überaus erfolgreiche Landesausstellung in Schloss Herrenchiemsee, die 2011 anlässlich des 125-jährigen Todestags Ludwigs II. Leben und Lebenswelt des Märchenkönigs vorstellte – , da wirft das nächste Jubiläum schon seine Schatten voraus: Am 7. Juli jährt sich zum 350. Mal der Geburtstag des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel (1662-1726), der erstmals von seinen osmanischen Gegnern respektvoll als „Mavi Kral“ bezeichnet wurde.

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Immer Laptop und Lederhose? Oder lieber Hirsch und Helm – die Tellus Bavarica von Hubert Gerhard

Schon im letzten Beitrag hat sie eine tragende Rolle gespielt: die Tellus Bavarica, eine elegant posierende junge Dame aus Bronze. Freundlich lächelnd ist sie mit einem Helm und sonst nicht viel mehr bekleidet. Ein Hirschfell inklusive Geweih hat sie lässig über den Arm geworfen und den linken Fuß auf einem hölzernen – ja was eigentlich? – aufgesetzt.