Alle Artikel in: Residenz München

 

Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Revolution und der Absetzung der Wittelsbacher 1918 ist die Münchner Residenz die wichtigste Regierungszentrale und das Herz Bayerns gewesen. Die zahlreichen Geschichten, welche dieser besondere Schauplatz bisher erlebt hat, werden in dieser besonderen Kategorie von unserem Kurator Dr. Christian Quaeitzsch mit einer guten Portion Humor erzählt!

Back Dir Deine Residenz – Rezepte für den anspruchsvollen Geschmack

In dem Prunk, der einen noch heute in den offiziellen Räumen der Residenz umgibt, vergisst man zwischen Marmor und Spiegelglas leicht, dass es daneben einst innerhalb der Schlossmauern auch eine etwas weniger opulent ausgestattete Alltagswelt gab, die die ganze Pracht am Laufen hielt – so mussten die Hochherrschaftlichen, die sich die vergoldeten Klinken in die Hand gaben, nicht zuletzt täglich mit Essen, sauberer Kleidung, Licht und Heizung versorgt werden, was von einer gewaltigen Infrastruktur geleistet wurde, die sich über die Residenz hinaus in die Stadt hinein erstreckte. Von dieser Welt, die auf ihre Art ebenso faszinierend war, wie der Glamour der höfischen Gesellschaft, haben sich leider nur wenige Zeugnisse bewahrt, vorzugsweise dann, wenn ihnen ein eigener künstlerischer Wert zuerkannt wurde.

Eine schimmernde (Geburtstags-)Tafel: Das Münchner Vermeil-Service von Odiot und Biennais

Letzte Woche jährte sich zum 250. Mal der Geburtstag von Jean-Baptiste-Claude Odiot (1763-1850), einem der berühmtesten und einflussreichsten Silberschmiede des 19. Jahrhunderts. In der Residenz können wir noch heute eins der größten zusammenhängenden Tafelservice seiner europaweit tätigen Werkstatt präsentieren.

Die Hofgartenarkaden: Klenze wird erstmals tätig – und dann unflätig…

Momentan verdecken Baustellen-Planen das Hofgartentor und die westlichen Arkaden, die den Odeonsplatz von der frühbarocken Gartenanlage im Norden der Residenz trennen. Auf den Gerüsten wird eifrig gearbeitet, um Außenfassaden und die metallenen Dächer zu sanieren. Obwohl man dem Klassizismus ja Zeitlosigkeit bescheinigt, gehen die Jahre eben doch nicht spurlos an den Bauten vorüber und der Handlungsbedarf ist dringend.    

Bueste Mozart

Wohl zu viele Mozartkugeln vertilgt….?

Tatsächlich wirkt der rundliche Marmorkopf mit den etwas feisten Wangen so, als habe sein distinguierter Träger zu viel von der Salzburger Schokospezialität verkostet. Und warum auch nicht, es ist schließlich der berühmte Kompositeur selbst – Wolfgang Amadeus Mozart, das „Wolferl“, den man sich physiognomisch gern graziler und anmutiger vorstellt – eher passend zur „Kleinen Nachtmusik“ statt zur wuchtigen Ouverture des „Don Giovanni“ …

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Relief runter, Vorhang rauf – Ostern kann beginnen: Barockes „Theatrum sacrum“ in der Reichen Kapelle

Passend zum Karfreitag ist unser heutiges Auftaktbild mit dem silbernen Kreuzigungsrelief gewählt: Unter dem flachen Kruzifix, an dem der vollplastische, muskulöse Christuskörper tatsächlich mit ganzem Gewicht zu hängen scheint, haben sich links die römischen Soldaten versammelt, während rechts die kummervoll zusammengebrochene Maria von ihren Gefährten versorgt wird.

Gut gebrüllt Löwe – die bronzenen Torwächter der Residenz

München ist eine Löwenstadt – ob es mit der statistisch hohen Anzahl von Tagen mit Sonne zu tun hat, die das dem Wüstentier zugehörige Gestirn ist? Vielleicht ist es auch das selbstbewusste, gern auch grollende und beißfreudige Verhalten der Bewohner. Kaum ein öffentlicher Platz jedenfalls, kein Wappen und kein für den Tourismus gestalteter Bierkrug, den nicht Tatzen, Mähne und Schweif zieren, vom Accessoire für den Fußballfan mal ganz zu schweigen.