Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mythologie

Starke Männer kriegen Verstärkung: Herkules-Darstellungen in der Residenz

Endlich ist es soweit: nach langer Restaurierung ist der um 1779/81 geschnitzte Figuren-Zyklus der Herkulestaten des kurfürstlichen Hofbildhauers Roman Anton Boos (1733-1810) in der Residenz wieder komplett: Und angesichts des Schwergewichts der mächtigen Preis-Ringer sowie der beeindruckenden Gesamtfläche aus hölzernen Muskelbergen, deren Fassung es zu sichern, retuschieren und zu überarbeiten galt, kann man wahrlich sagen, dass es sich in mancher Hinsicht auch hier um eine „herkulische Arbeit“ gehandelt hat, die dem berühmten Dodekathlos kaum nachsteht: das ist der feine griechische Fachausdruck für den Katalog der zwölf Aufgaben, die der mythologische Halbgott einst meistern musste und denen er seinen seit der Antike anhaltenden Ruhm in der bildenden Kunst der westlichen Welt verdankt.

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Virtueller Besuch im Reptilienhaus – auf Drachensuche in der Residenz…

Der 24. April – oder der 23., das hängt von der Region ab – ist traditionell der Verehrung des heiligen Ritters, Märtyrers und Drachentöters St. Georg gewidmet. An vielen Orten wurde und wird an diesen Tagen der fromme Mann aus Kappadokien, der im dritten Jahrhundert gelebt haben soll und seit dem Spätmittelalter sogar zu den „vierzehn Nothelfern“, also dem besonders menschenfreundlichen Sondereinsatzkommando innerhalb der Heiligenschar zählt, mit besonderen Gottesdiensten, Prozessionen und Brauchtum geehrt – vor allem mit Umritten und dem Segnen der Pferde: schließlich erscheint der beliebte Gottesstreiter in der bildenden Kunst in aller Regel hoch zu Ross!

Live aus dem Schlosspark – Götter und (viele) Menschen feiern Max Emanuels Geburtstag

Im September richten sich bekanntermaßen die Augen der ganzen Welt auf das unter der Altweibersonne wohlig leuchtende München – des vorverlegten Oktoberfestes wegen. Auch vor 350 Jahren war das nicht anders, aber die September-Festlichkeit von 1662, die damals das Staunen von halb Europa weckte (auch bei denjenigen, die damals weder das ferne München noch Bayern recht lokalisieren konnten), galt nicht Bierzelt und Riesenrad, sondern der Taufe des kleinen Kurprinzen Max Emanuel: