Autor: Alexander Wiesneth

schloss linderhof

Wasserkunst und „Abtrittlokale“ für die Traumschlösser Ludwigs II.

„Ein reißender Bergbach ist geschickt benützt worden, um eine tadellos schöne und mächtige Fontaine, dann Cascaden und mehrere kleinere Wasserkünste zu schaffen.“ Kein geringerer als der bayerische Hofgartendirektor Carl von Effner sprach 1881 in einem Arbeitszeugnis dem Stuttgarter Gas- und Wasserleitungsgeschäft die „volle Anerkennung“ für die jahrelangen Arbeiten im Schlosspark Linderhof aus.

Schloss Neuschwanstein

„Ein ruhmvoll Leben und Unsterblichkeit“ – König Ludwig II. und die Grundsteinlegung Neuschwansteins

Die Grundsteinlegung von Schloss Neuschwanstein am 05. September 1869, vor 155 Jahren, erregte kaum Interesse in der damaligen Zeitungslandschaft, wohingegen sich heute jede noch so kleine Neuigkeit zu Ludwigs Traumschloss mit Sicherheit internationaler Aufmerksamkeit erfreut. Warum wurde damals dieses Ereignis kaum wahrgenommen? Wieso fand die feierliche Grundsteinlegung seiner „Neuen Burg Hohenschwangau“ Anfang September 1869 ohne den König statt? Bis heute ranken sich noch (letzte) Geheimnisse um die Anfänge von Schloss Neuschwanstein, die durch die Presse alle Jahre wieder aufs Neue gelüftet werden müssen…

Ludwig II mit Landshut 1909 _Stadtarchiv

„Der Aufenthalt in Meiner lieben Stadt Landshut gehört zu den schönsten Erinnerungen Meines Lebens und wird Mir stets unvergesslich bleiben.“

Vom 21. bis 22. August 1869, vor 155 Jahren, überraschte König Ludwig II. die Stadt Landshut mit einem zweitägigen Spontanbesuch. Besonders hatte es ihm die Burg Trausnitz oberhalb der Altstadt angetan, die er ausgiebig besichtigte. Sein Wunsch, sich dort ein Absteigequartier einzurichten, wurde innerhalb von fünf Jahren bis 1874 nahezu erfüllt. Aber die Landshuter hofften vergeblich auf einen weiteren Aufenthalt ihres geliebten Königs…

maurischer kiosk linderhof schlosspark

Ein bayerisches Kalenderblatt für den preußischen Architekten Carl von Diebitsch, den Schöpfer des Maurischen Kiosks

Vor 155 Jahren, am 15. Juni 1869 verstarb unerwartet in Kairo der Architekt Carl von Diebitsch, ein Spezialist für den maurischen Baustil, den er mit innovativer Technik in seiner Zeit wiederbeleben wollte. Während die meisten seiner Werke heute verschwunden sind, hat sich eines seiner Hauptwerke, der Maurische Kiosk, für die Weltausstellung in Paris im Jahr 1867 geschaffen, glücklicherweise im Schlosspark von Linderhof noch mit der von Diebitsch entworfenen Ausstattung erhalten. Grund genug, einen kurzen Blick auf das Leben des in Bayern wenig bekannten preußischen Baumeisters und seiner (Ur-)Version des heute im Ammergaugebirge stehenden Kiosks zu werfen.

supraporte königshaus schachen wintergarten

„Man erzählt sich Wunder über Wunder von dieser Feenschöpfung, die leider wie der Weg in’s Märchenland nur sehr wenig Auserwählten sichtbar wird.“

Kaum vor der Öffentlichkeit zu verstecken, entstand ab 1867 auf dem Nordwestflügel der Residenz München in mehreren Schritten der sagenumwobene Wintergarten König Ludwigs II. Die Neugier der bayerischen und internationalen Presse, was denn da vor ihren Augen in mehreren Jahren Bauzeit entstand, steigerte sich aufgrund der von höchster Stelle angeordneten Geheimhaltung und Besichtigungsverbote schon sehr bald ins Unerträgliche. So war es nur eine Frage der Zeit, bis findige Investigativ-Journalisten Mittel und Wege fanden, diese zu befrieden…

Lichtstimmung_Schloss Neuschwanstein 02

„Die Sache reducirt sich auf die beabsichtigte Restauration einer Ruine“ – der unspektakuläre Start von Schloss Neuschwanstein im Jahr 1868

Mit nur wenigen Zeilen berichteten die Zeitungen im Jahr 1868 über den Beginn von Bauarbeiten auf der sog. Jugend oberhalb von Hohenschwangau, ohne zu ahnen, dass dies der Startpunkt eines der weltweit berühmtesten Bauwerke sein würde. Nachdem zu Beginn nur von einer „Restauration einer Ruine“ gesprochen wurde, zeigte sich nach und nach, dass König Ludwig II. viel mehr im Sinn hatte.

herreninsel kreativinstinkt

„König Ludwig II. als Viehzüchter“ und andere Presse-Echos zum Kauf der Herreninsel im Chiemsee vor 150 Jahren

Mitte September 1873 meldete freudig die Bayerische Presse den Kauf der Insel Herrenwörth im Chiemsee durch König Ludwig II., deren Naturschönheiten durch Holzspekulanten ernsthaft bedroht waren. Diese Rettungsaktion brachte Ludwig allseits große Sympathien ein. Welche Pläne der Monarch aber mit dem Eiland hatte, ahnte damals noch niemand…

schachen königshaus

„Sie, der Poet, müssen mich darin verstehen: ich liebe in dem König Sonne die Poesie des Königtums“

Im August 1873 ereignete sich im Königshaus auf dem Schachen ein denkwürdiges Treffen zwischen König Ludwig II. und dem Dichter Felix Dahn. In seinen 1895 publizierten „Erinnerungen“ gibt uns der Schriftsteller einen lebhaften Einblick in dieses „etwa sechstündige“ Gespräch über Politik und Poesie im hochalpinen Türkischen Saal des Schachenhauses.

Balthasar Neumann Residenz Würzburg

Balthasar Neumann in Paris

Vor 300 Jahren Anfang, Februar 1723, traf der Würzburger Baumeister Balthasar Neumann mit einigen Planrollen unter dem Arm in Paris ein, um die gerade im Bau befindliche neue Residenz Würzburg mit den ersten Architekten Frankreichs zu diskutieren. Natürlich weckte die Seine-Metropole auch das Shopping-Fieber bei Neumanns Dienstherr Johann Philipp Franz von Schönborn…

Titelbild Visconti Ludwig Bunte Sissi

„Ludwig II.“ in Bonn – wo bleibt Romy?

…titelte am 18. Januar 1973 vor 50 Jahren die größte deutsche Boulevardzeitung anlässlich der prominent besuchten Premiere von Luchino Viscontis Film „Ludwig II.“ Der italienische Starregisseur hatte mit seinem mehrstündigen und extrem aufwendig produzierten Epos über den berühmtesten Bayernkönig Filmgeschichte geschrieben.