Alle Artikel in: Geheimnisse

Unsere einzigartigen Schlösser und Burgen, Gärten und Seen spiegeln die vielfältige Kultur, Natur und Geschichte Bayerns wider und haben viel zu erzählen. In dieser Kategorie wollen wir für Euch das ein oder andere Geheimnis aus unseren Häusern lüften.

Ein verlorenes Paradies – das Teekabinett der Kurfürstin Maria Anna

Wer heute als Besucher der Residenz durch die sogenannten Kurfürstenzimmer aus der Mitte des 18. Jh. wandert, wundert sich vielleicht, dass sich in der Mitte der Raumflucht die ansonsten weiträumigen Gemächer, in die regelmäßig eine übliche Münchner Single-Wohnung inklusive Flur-Küche-Bad-Minibalkon zu passen scheint, auf einmal zu zwei vergleichsweise engen Zimmerchen zusammenziehen.    

„Das wird schon wieder“ – Zu Besuch bei Carl Rottmann im Bild-Hospital

Schon vor einigen Monaten haben wir hier über die anstehende Restaurierung des Freskos einer italienischen Landschaft von Carl Rottmann aus dem Allerheiligengang der Residenz berichtet (https://schloesserblog.bayern.de/?p=1045). Das große Wandgemälde aus einer ganzen Serie italienischer „Tourismus-Highlights“ des frühen 19. Jahrhunderts, die Rottmann um 1830 im Auftrag Ludwigs I. geschaffen hatte, befand sich schon seit Langem in ziemlich schlechtem Zustand.  

Kurfürst Max III. Joseph Hund

Will der nur spielen? Tierische Existenz in der Residenz

Endlich ist er da – der Wonnemonat Mai… …und überall regen sich nach mehr oder minder erholsamen Winterschlaf Fauna und Flora: Detailliert berichtet etwa der München-Teil der SZ über Befindlichkeit und Wohlergehen der beiden Junglöwen im Hellabrunner Tierpark, und wenn der Zeitungsleser den Kopf hebt, sieht er zwitschernde Zugvögel aus dem Süden zurückkehren, hört Bienlein emsig summen – und auch sonst macht die Natur auf vitale Weise ziemlichen Krach. Gern nehmen wir soviel animalische Betriebsamkeit zum Anlass, uns zu fragen, was wir eigentlich über Tiere in der Residenz und die Rolle, die sie im Leben ihrer Bewohner spielten, wissen?

Frühlingsgefühle, ein nasser Bär und zwei Hunde aus Bronze: Die Gärten der Residenz Teil 2

Schon vor zwei Monaten haben wir an dieser Stelle über einen versteckten kleinen Garten der Residenz berichtet – den im späten 16. Jh. errichteten Grottenhof (https://schloesserblog.bayern.de/?p=1157), in dem momentan dank einer großzügigen Spende der Kappelmaier-Stiftung dringend notwendige Restaurierungsarbeiten wieder anlaufen. Der plötzliche Sommereinbruch erleichtert aber nicht nur die mühselige Arbeit der Wandrestauratoren, sondern weckt auch bei uns neue Frühlingsgefühle, und die wollen selbst am Büro-PC ausgelebt werden – wenn auch nur mit der Vorstellung eines weiteren, heute verschwundenen Gartenparadieses, das aber dennoch zahlreiche Spuren hinterlassen hat:

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Kleiner Sonnenschein? Kindheit und Erziehung eines Kurprinzen im 17. Jahrhundert

Aus einem Meer roter und silberner, über und über mit Rüschen. Perlen und gerafften Samtbändern verzierter Stoffe blicken zwei dunkle Augenpaare aus Puppenköpfchen recht furchtlos auf den Betrachter. Jeder Zoll ein hoheitliches Paar, scheinen die beiden Zwerge bereit, sofort zu repräsentieren, einen Ball zu eröffnen oder eine formvollendete Audienz abzuhalten, wäre da nicht der befremdliche Kontrast – die kindlichen Proportionen, die unfertigen, offenen Gesichtchen…

Zwei Feldherren und ein Schlitten – ein oscarreifes Faschingsspiel in der Residenz

Wer diesen Blog verfolgt, der weiß, dass die Residenz München wunderbare Filmplots bereithält. Die Komödie freilich, die sich hier am Rosenmontag 1684 abspielte, hat mehr als nur einen Oscar verdient. Ihre Protagonisten sind aufstrebende Stars am Firmament der europäischen Politik des 17. Jahrhunderts. Der eine, Kurfürst Maximilian II. Emanuel, gerade einmal 22 Jahre jung, ehrgeizig und selbstverliebt, seit knapp vier Jahren Herrscher in Bayern, ein Draufgänger und Eroberer von Frauenherzen, der seine Rolle am Schlachtfeld der Weltgeschichte in Siegerpose bejubelt.

Sieht keinen Tag älter als 325 aus… Joseph Effner feiert Geburtstag!

Weniger wie ein glückliches Geburtstagskind und eher skeptisch schaut der nicht mehr ganz junge Mann unter seiner imposanten Perücke hervor. Trotzdem sieht er für seine 325 Jahren noch erstaunlich wohl erhalten aus – der kurfürstliche Baumeister Joseph Effner, hier wohl konserviert durch den Pinsel des Jacopo Amigoni von 1720/21 (Schloss Schleißheim).

Ludwigs I. Vorliebe für essigsaures Wasser – Die Restaurierung von Carl Rottmanns Fresko Acqua acetosa

Unter den zurzeit im Residenzmuseum laufenden Restaurierungsprojekten hätte König Ludwig I. (reg. 1825-1848) wohl vor allem eines besonders am Herzen gelegen: Die Konservierung und Wiederinstandsetzung des Freskenzyklus mit italienischen Landschaften, der in seinem Auftrag 1830-33 von dem jungen Maler Carl Rottmann (1797-1850) geschaffen wurde.