Alle Artikel in: Hinter den Kulissen

 

Hier möchten wir einen persönlichen Blick hinter die Kulissen der Bayerischen Schlösserverwaltung ermöglichen: Was haben heutige Kastellane in einem Schloss zu tun, an was arbeiten unsere Restauratoren und was machen eigentlich unsere Gärtner im Winter? Wir möchten Euch die unentdeckten Seiten der Bayerischen Schlösserverwaltung zeigen und unsere Objekte auf diese Art auch außerhalb der Öffnungszeiten für Euch zugänglich machen.

Die Residenzwoche 2011 aus der Sicht unserer Volontärin

Mein erster Arbeitstag in der Residenzwoche begann mit einer kurzen Einweisung am Infostand; was findet sich wo, und ich gestehe, dass mir kurz der Gedanke durch den Kopf schoss: Hoffentlich verlaufe ich mich nicht! Denn abseits des bekannten Rundganges gibt es tausend Türen, welche – sonst verschlossen – ungeahnte Abkürzungen und Verbindungen offenbaren.

Lifestyle auf dem Präsentierteller

Viel Licht, Goldglanz und reflektierende Kristalllüster, noble Gemälde an den grün bespannten Wänden und edelste Schaustücke auf Tischchen und Boden – so präsentierte sich die Galerie des Paradeappartements von Kurfürst Karl Albrecht (1726-45) der feinen Gesellschaft. Wer sich bei den höfischen Abendveranstaltungen in diesem „Spazier-Sahl“ tummelte, konnte damals zwischen den Fenstern sechs vergoldete Tischchen sehen.

Wichtig ist, dass alles in einem gepflegten Rahmen stattfindet….

Dass die Rahmung eines Gemäldes dessen Wirkung in hohem Maße mit beeinflusst, ist inzwischen fast schon eine Binsenweisheit. Daher ist es eigentlich erstaunlich, wie lange dieser Faktor relativ wenig beachtet wurde. Oft als reines, wenn auch unverzichtbares Beiwerk erachtet, sollte die Rahmung häufig bloß nicht von dem Werk, das sie umschloss, ablenken und trat daher so weit wie möglich zurück.

Haus verliert nix – vom Suchen und Finden eines Deckengemäldes

Fast scheint es wie eine Art Wiedergeburt, auf jeden Fall ähneln unserer Gefühle denen von erfolgreichen Schatzsuchern, die lang Verborgenes aufspüren und begeistert ans Tageslicht zerren. Zwar handelt es sich nicht um silberne Kelche oder um die neuerdings wieder hoch geschätzten Goldbarren, sondern um Flachware. Nichtsdestotrotz sind wir glücklich über unseren Fund: Zurzeit noch etwas unscheinbar präsentiert sich unter einer dicken Schicht aus Staub und vergilbtem Firnis ein Gewimmel kleiner, flott skizzierter Figürchen, die es in sich haben. B. A. Albrecht, Modellskizze für das Deckengemälde der Grünen Galerie – ganz links der Arm des Entdeckers, unseres findigen Depotwarts – Danke nochmal!

Und was bringt das…? – warum Bild nicht gleich Bild ist.

Wenn nicht grade der Kampf mit den technischen Tücken der Blog-Software tobt, sind es derzeit vor allem die Arbeiten in der Grünen Galerie, die in der Residenz Museumsabteilung und Restaurierungszentrum in Atem halten. Nachdem notwendige Sanierungsmaßnahmen weitgehend abgeschlossen werden konnten (näheres hierzu in den kommenden Beiträgen), steht nun die Wiederherstellung der originalen Gemäldehängung des mittleren 18. Jahrhunderts im Fokus.  Vielleicht erhebt sich an dieser Stelle die Frage, inwieweit der hierfür notwendige Aufwand an Zeit und Geld gerechtfertigt ist.  Schließlich ist – flapsig gesprochen – in einer Galerie Bild letztlich Bild, hängt ein Großteil der oft zu allem Überfluss noch stark nachgedunkelten Gemälde doch sowieso außer Reich- und Blickweite. Außer einem allgemeinen Eindruck von Pracht und Fülle kommt meist erst mal gar keine weitere Information in Auge und Sinn des Betrachters an.  

Bloggen oder lieber abblocken?

Social Media im Museum Bei aller Begeisterung für die Geschichte und das Schloss der bayerischen Herrscherdynastie bleibt es doch Tatsache, dass die Kurfürsten und Könige aus dem Hause Wittelsbach – inklusive des unsterblichen Ludwig II. – und die einst für sie arbeitenden Künstler tot sind – sich ihnen auf Facebook zu befreunden, zieht nur die Stille des Grabes nach sich. Haben eine museal konservierte Vergangenheit und die neue dynamische Welt des Web 2.0 also Berührungspunkte? Wir glauben, ja – und zwar über die Forderung nach einer zeitgemäßen Präsentation von Wissen und Sammlungsbeständen hinaus.

Unser Blog geht online – was erwartet Euch?

Et voilà – nun gibt es uns auch finalement im Blogformat! Was bedeutet das und was kann von uns erwartet werden? Zunächst einmal beschreiten wir, die Museumsmitarbeiter, hiermit neue Wege der Kunstvermittlung. Wohin sie uns führen werden, ist noch offen. Denn ihre Richtung kann sich im Zusammenspiel mit Ihnen und Euch ändern. Grundsätzlich wollen wir spannende Einblicke in den Arbeitsalltag eines der größten Museumskomplexe Bayerns – der Residenz München – geben. Seit ihrem Wiederaufbau 1945 ist das Tätigkeitsfeld rund um die Residenz vielfältig und mitunter überraschend. Davon möchten wir berichten und für unser Museum begeistern.