Alle Artikel mit dem Schlagwort: Frauennetzwerke

Elisabeth von Brandenburg: Ziehmutter, Lehrerin, Politikerin. Eine tatkräftige Herzogswitwe aus dem Haus der Zollern

Ein Gastbeitrag von Melina Wießler (Stadtmuseum Nürtingen) im Rahmen des Projekts „WIRKSAM. Frauennetzwerke der Hohenzollern im Spätmittelalter“ // „Ich laß euch wissen, das ich zu hauß bin zogen gen Nurtingen, und volt fast gern, das ir einmall kemt und beseth, wie ich hauß hilt“, schrieb Elisabeth von Brandenburg im Winter 1499 nicht ohne Stolz an ihren Bruder, Markgraf Friedrich von Brandenburg. Der Brief ging an die fränkische Residenz in Ansbach; gerade erst hatte sie das Nürtinger Schloss, ihren Witwensitz, bezogen. In den folgenden 25 Jahren machte sie ihn für einige ihrer Nichten und Neffen zum geliebten Zuhause. Der schwierigen, von zahlreichen Konflikten geprägten Ehe mit dem rücksichtslosen, verschwenderischen Grafen Eberhard VI. von Württemberg entkommen, konnte Elisabeth in Nürtingen freier über ihr Leben entscheiden als je zuvor. Hier war sie nicht länger dem Willen ihres Mannes ausgeliefert und auf den Beistand ihrer hohenzollerischen Familie angewiesen: Ihr Vater hatte sie jahrelang unterstützt und beraten, ihre Brüder hatten sie aus der sich zuspitzenden Lage in der Stuttgarter Residenz befreit und zu ihrer Stiefmutter ins fränkische Neustadt an der …

Wirksam Frauennetzwerke Hohenzollern

Die Geschichte mit Frauen anders erzählen

Wer kann sich noch an den Geschichtsunterricht erinnern? Wie viele Frauen wurden darin behandelt? Vermutlich ging es kaum über Kleopatra und Rosa Luxemburg hinaus. Aber die Erzählung von Geschichte als reine Chronologie männlicher MachER ist weder zeitgemäß noch korrekt. Denn wenn bloß die Hälfte der Menschen beachtet wird, wird auch nur die halbe Wahrheit erzählt.