Alle Artikel mit dem Schlagwort: Residenz München

Pomeranzenduft und Enthauptungen – die Gärten der Residenz, Teil 1

Der Wetterdienst prophezeit für die nächsten Tage Wolken und Frost und langsam aber heftig beginnt mancher sich bereits wieder nach dem Frühjahr zu sehnen, oder zumindest nach etwas mehr Sonne… Immerhin drängen Schneematsch und Eisregen draußen – soviel sei in eigener Sache angeregt – am Wochenende nicht nur generell zum Museumsbesuch. Vor allem ist aber die Residenz auch grundsätzlich ein geeigneter Ort, um mitten im winterlichen München den privaten Traum vom Süden zu leben. 

Ludwigs I. Vorliebe für essigsaures Wasser – Die Restaurierung von Carl Rottmanns Fresko Acqua acetosa

Unter den zurzeit im Residenzmuseum laufenden Restaurierungsprojekten hätte König Ludwig I. (reg. 1825-1848) wohl vor allem eines besonders am Herzen gelegen: Die Konservierung und Wiederinstandsetzung des Freskenzyklus mit italienischen Landschaften, der in seinem Auftrag 1830-33 von dem jungen Maler Carl Rottmann (1797-1850) geschaffen wurde.

Glänzende Verpackung in Rot und Gold – nicht nur hinter Adventskalendertüren verbergen sich Überraschungen

Noch gestern klapperten landesweit die Türen der Adventskalender, um sich den täglichen Anforderungen der Vorweihnachtszeit gestärkt mit etwas Süßem besser stellen zu können. Das Prinzip „Tür auf – Überraschung drin“ haben aber schon die verschiedenen Bauherren der Residenz über Jahrhunderte hinweg verinnerlicht und perfektioniert – unabhängig vom Festkalender…:

Bayernherzog tritt aus dem Schatten: Arnulf der Böse schaut wieder grimmig.

Die Vorbereitungen laufen in der Residenz für den – hoffentlich dauerhaften – Besuch hoher Gäste, die in einigen Monaten erwartet werden: Es handelt sich um die Darstellungen zweier früher Bayernherrscher mit klingenden, aber den meisten wohl unbekannten Namen: Herzog Arnulf I. der Böse und Otto II. (oder III., das kommt auf das Zählsystem an) von Scheyern.    

Mittelalter-Popstar wartet auf seine Zeit – Die Konradinsuhr aus dem Festsaalbau

Mit elegischem Lächeln lehnt sich der junge Mann mit gekreuzten Armen an die große geschwungene Harfe neben ihm. Die strumpfbehosten Beine und das Liliendiadem auf den gewellten Haaren erinnern an Figuren mittelalterlicher Kirchenportale und stehen in einem merkwürdigen Gegensatz zu dem Uhrgehäuse auf der die kleine vergoldete Bronzefigur thront und das mit Ornamenten verziert ist, die sich aus der Antike herleiten. Es ist ein hübscher Anblick, wie der gekrönte Sänger lässig die Beine übereinanderschlägt, aber eigentlich wird hier eine tragische Geschichte erzählt:

Giftiger Glanz. Der hohe Preis, den die Herstellung von Goldbronzen fordert…

Seit Oktober ist das Residenzmuseum um eine Attraktion reicher: in unmittelbarer Nachbarschaft zu den reichhaltigen Beständen der Silbersammlung präsentieren wir kunstvolle Objekte aus einem weiteren edlen Metall: feuervergoldete Bronzen. Im Dämmerlicht des abgedunkelten Raums leuchten die über zwanzig Uhren und Leuchter, von Spots angestrahlt, magisch auf. Wesentlichen Anteil an der opulenten Wirkung hat die glänzende Vergoldung.