Alle Artikel in: Hinter den Kulissen

 

Hier möchten wir einen persönlichen Blick hinter die Kulissen der Bayerischen Schlösserverwaltung ermöglichen: Was haben heutige Kastellane in einem Schloss zu tun, an was arbeiten unsere Restauratoren und was machen eigentlich unsere Gärtner im Winter? Wir möchten Euch die unentdeckten Seiten der Bayerischen Schlösserverwaltung zeigen und unsere Objekte auf diese Art auch außerhalb der Öffnungszeiten für Euch zugänglich machen.

Auf Phaetons Spuren: Eine Kutsche fliegt ins Marstallmuseum

Heute mal ein Beitrag aus dem Nymphenburger Marstallmuseum von unseren Kolleginnen Magdalena Bayreuther und Mirjam Brandt: Wie die bayerischen Kurfürsten und Könige alljährlich auch, verlassen wir für diesen Beitrag die Räume der Residenz und begeben uns in die Sommerfrische, nach Schloss Nymphenburg. Dort bot sich Mitte Juni im Stallhof ein Spektakel der besonderen Art. „Kommt `ne Kutsche geflogen…“ dachte sich wohl so mancher zufällig vorbeikommende Mitarbeiter erstaunt beim Anblick eines kleinen Park-Phaetons, der auf einer Spezial-Hebebühne seinen Weg in luftige Höhen antrat.

Ein Eroberer geht an die Decke – eine Darstellung Alexanders des Großen von Peter Candid in der Residenz

Es war ein durchschlagender Erfolg und ein die Zeiten überdauerndes Paradebeispiel für erfolgreiche Public Relations: Als Alexander der Große (356-323 v. Chr.) auf seinem Feldzug gegen das gewaltige persische Weltreich die phrygische Stadt Gordium erobert hatte und im Anschluss etwas dem antiken Sightseeing in den schwelenden Trümmern frönte, fand er im dortigen Tempel einen alten Streitwagen vor, dessen Joch mit einem vertrackten Knoten scheinbar unlösbar an die Deichsel gebunden war.  

Therese_Kunigunde Ahnengalerie Residenz München

Hier ahnt man 121 Mal: Die Ahnengalerie der Residenz

Wer die Tage im Supermarkt an der Kasse Schlange steht und die Blicke schweifen lässt, fühlt es schon: Weihnachten streckt seine schokoladigen Finger nach uns aus. Zuhause dann werden langsam mit den leicht angestaubten Rauschgoldengeln auch die Familienerinnerungen an früher ausgepackt und an die lieben Verwandten gedacht („– müssen wir Tante Gertrud wirklich wieder einladen?“). Ähnlich nostalgisch geht es uns in der Residenz auch – unsere verstaubten Goldengel schweben allerdings in der Ahnengalerie – weshalb wir sie derzeit engagiert und vorsichtig reinigen.

Zurück am Platz: Arnulf der Böse und Otto von Scheyern geben sich (wieder) die Ehre

Auch wenn die Residenz und ihre Geschichte nicht gerade als Terra incognita der historischen und- Kunstgeschichtsforschung gelten muss, ist unser geliebter Kasten doch stets noch für eine Überraschung gut. So vor einigen Jahren, als sich zwei zusammengerollte und mehr oder minder im Depotwinkel vergessene Leinwandrollen als die letzten Überreste der einstigen malerischen Ausstattung der frühbarocken Sommerwohnung Maximilians I. entpuppten.

Wieder daheim! Carl Rottmanns „Acqua Acetosa“ sonnt sich in neuem Glanz wieder am alten Standort

Neuerdings präsentiert sich der malerische Schmuck des Allerheiligengangs, der im Osten der Residenz vom Brunnenhof aus Richtung Norden verläuft, wieder komplett: Hier hängen seit der Wiedereröffnung unseres Museums nach dem Krieg die Fresken, die Carl Rottmann (1797-1850), der berühmte Landschaftsmaler, zwischen 1830 und 1833 im Auftrag Ludwigs I. gemalt hatte.

Da bleibt einem die Spucke weg – Leo von Klenze erinnert sich an Urlaube mit Ludwig I.

2014 soll in der Residenz auch immer wieder im Zeichen von Leo von Klenze stehen, dessen Todestag sich heuer am 27. Januar zum 150. Mal gejährt hat. Schließlich hat der unter den Königen Max I. Joseph und Ludwig I. als Hofarchitekt und Hofbauintendant tätige Künstler und Großorganisator die Schlossanlage, wie sie sich heute noch – und wieder – präsentiert, entscheidend geprägt.

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Es ist nicht alles Gold was glänzt – Vergoldertechniken in der Residenz

Wer an trüben Wintertagen die Residenz besucht, wird für den jahreszeitlich bedingten Mangel an Sonnenstrahlung reich durch den hausgemachten Glanz und Schimmer entschädigt: Überall von Wänden und Decken strahlt Gold, Bilder- und Spiegelrahmen, Möbel und Stuckverzierungen, sie alle leuchten in seinen warmen Gelbtönen.