Alle Artikel in: Lieblingsstücke unserer Autoren

Unsere einzigartigen Schlösser und Burgen, Gärten und Seen spiegeln die vielfältige Kultur, Natur und Geschichte Bayerns wider und haben viel zu erzählen. Die persönlichen Lieblingsstücke unserer Autoren wollen wir Euch in dieser Kategorie vorstellen.

„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…“ – Loreleys Schwester im Hofgarten

Klick! Mit einem metallischen Schlag stößt eine silbern glänzende Boule-Kugel eine andere ein Stück fort, und nach den ewigen Gesetzen des französischen Kugelspiels, die den Außenstehenden stets so mysteriös bleiben wie die Regeln des nur wenig dynamischeren Krickets, hebt das Geraune und der Disput der konkurrierenden Werfer an: Kurz – im Hofgarten nördlich der Residenz hat die Sommersaison begonnen! Eine allerdings bleibt von der Aufregung des Spiels unberührt – es ist die schöne Nymphe des Gartens, ein mythisch-mystisches Wassergeschöpf, das grünlich schimmernd auf dem kleinen Brunnen vor den westlichen Arkadenbögen thront.

Keine fliegenden Teppiche, aber solche, auf die man fliegt: Die Otto-von-Wittelsbach-Tapisserien

Otto hat es eilig: Im goldverzierten Harnisch, den Federhelm auf dem Kopf und die Fahne keck geschultert, ist er auf dem Weg in die Zukunft: Die entfaltet sich in diesem Fall im Hintergrund in Gestalt klettergewandter Krieger, die waghalsig auf senkrecht an einer steilen Felswand lehnenden Sturmleitern emporklimmen. Dargestellt ist ein für das Herrscherhaus der Wittelsbacher entscheidender historischer Moment, die Eroberung der Veroneser Klause im September 1155:

Residenz München Salon Hofgartenzimmer

Reinen Tisch machen – was von der Verlobung des Märchenkönigs übrig blieb…

7. Oktober 1867: Der Münchner Herbst beginnt mit einem zünftigen Prominenz-Skandal: König Ludwig II. löst die seit Januar unlustig vor sich hin dümpelnde Verlobung mit seiner Kusine, Prinzessin Sophie in Bayern (das „in“ ist hier nicht geographisch gemeint, sondern bezeichnet die Nebenlinie der Familie, um sie vom regierenden Hauptzweig des Hauses Wittelsbach zu unterscheiden).

Kratziges zum Aschermittwoch…

Aschermittwoch – nach all der zügellosen Ausgelassenheit der letzten Tage (und Nächte) herrscht betretenes Schweigen – denn das war’s mal wieder: Schluss mit lustig, mit dem Ende der „Nacht vor dem Fasten“ beginnt, oder begann zumindest früher, der lange, kulinarisch steinige Bußgang Richtung Ostern… Dass die zur seelischen Besserung und Entschlackung angesetzten religiösen Bußübungen aber fast wie der Fasching selbst im eigens angefertigten Kostüm gleichsam festlich zelebriert und – zumindest nachträglich – propagandistisch eingesetzt werden konnten, zeigt unser schmuckes kleines Kästchen mit Perlmutteinlagen.

Weihnachtszeit – Geschenkezeit: Eine Neuerwerbung zur Geschichte der Allerheiligenhofkirche

Weihnachten – das wird ja viel zu oft vergessen – ist ja nicht nur die Zeit der Innerlichkeit und Besinnlichkeit, die Feier der Familie und der Nächstenliebe, sondern wunderbarerweise auch die Zeit der Geschenke, solcher die man gern macht und noch lieber erhält. Manchmal ergibt sich die Gelegenheit, beides optimal miteinander zu kombinieren und sich selbst ein Geschenk zu machen – der Vorteil liegt auf der Hand: das lästige Warten auf das Christkind kann abgekürzt, unnötiges Einpackpapier umweltfreundlich eingespart werden – und man bekommt genau das, was man will!

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Macht hoch die Tür… – oder zumindest schön! weiß-goldene Schnitzkunst im Puille-Kabinett

Weihnachtszeit ist Adventskalenderzeit und Adventskalenderzeit ist Türchenzeit: Während in den Büros und Designabteilungen der Lebensmittel- und Geschenkeindustrie vermutlich ab Hochsommer verzweifelte Grafiker über der Frage brüten, welche niedlichen Sympathieträger, Nikoläuse und rotnasigen Rentiere denn diese Saison wieder auf die vermaledeiten vierundzwanzig vorgestanzten Kalenderöffnungen gedruckt werden können, haben wir dieses Problem in der Residenz zum Glück nicht: Türe und Toren in diversen Größen, Farben und Formen haben wir deutlich mehr als vierundzwanzig und die Überraschungen dahinter sind zwar selten aus Schokolade, machen aber dennoch viel Freude.

Ein letztes Mal in altem Glanz…: Leichenwagen der Königin Marie Therese und des Kronprinzen Rupprecht im Nymphenburger Marstallmuseum restauriert

Im heutigen Blogbeitrag steht zur Abwechslung ein anderes, mit der Residenz eng verbundenes Schlossmuseum im Mittelpunkt: Das Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg, über dessen sinistres Glanzstück diesmal unsere Kollegin berichtet: Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag – im November ist die Erinnerung an die Verstorbenen besonders präsent. Ebenfalls im November, am 5.11.1921 fand der eindrucksvolle Trauerzug für den letzten bayerischen König und seine Gemahlin statt.

Reiche Kapelle Christus

Einfach göttlich – ein (fast) echter Michelangelo in der Reichen Kapelle

Eine der schönsten Skulpturen der in dieser Hinsicht nicht gerade ärmlich ausgestatteten Residenz ist zugleich eine der am besten versteckten und am wenigsten bekannten: Es handelt sich um die vergoldete Aktfigur des auferstandenen Christus, der, das Kreuz in den Armen haltend, zwischen zwei bewundernden Putti thront.

Es steckt noch eine Kugel im Lauf… Ein silbernes Wunderwerk aus den Steinzimmern der Residenz

Zu den schöneren Momenten innerhalb der Museumsarbeit gehört es sicherlich, wenn man Verwaltungs- und Schreibkram für ein paar Stunden geschmackvoll arrangiert auf dem Büro-Schreibtisch belassen kann und sich den Kunstwerken in Depots und Schauräumen unmittelbar zuwenden darf, um sich intensiv mit einem interessanten Einzelstück zu beschäftigen.