Alle Artikel in: Lieblingsstücke unserer Autoren

Unsere einzigartigen Schlösser und Burgen, Gärten und Seen spiegeln die vielfältige Kultur, Natur und Geschichte Bayerns wider und haben viel zu erzählen. Die persönlichen Lieblingsstücke unserer Autoren wollen wir Euch in dieser Kategorie vorstellen.

detail schreibwerkzeug linderhof

Der „Märchenkönig“ auf den Spuren der Pompadour: Die Restaurierung eines Schreibzeugs von König Ludwig II. aus Schloss Linderhof

Restauratorin Barbara Nahstoll von der Bayerischen Schlösserverwaltung berichtet über einen ganz besonderen „Patienten“ aus Schloss Linderhof. Lange Jahre harrte dieses prunkvolle Schreibzeug des bayerischen Königs Ludwig II. – durch Diebstahl eineinhalb seiner Globen und seiner Glockenkrone beraubt – recht ramponiert und eingestaubt in einem Schrank im Schlossdepot seiner Renaissance.

Residenz Mars Bild

„Mars macht mobil“ – ein immer noch jugendlicher Held kehrt nach langer Abwesenheit heim!

Heute stellen wir einen relativ neuen Mitbewohner der Residenz vor, aber eigentlich geht es dabei um einen alten, wenn auch überraschend jung gebliebenen Bekannten! Allerdings handelt es sich bei dem adretten Jüngling mit lockigem Haar und athletischer Figur nicht um einen Olympioniken aus Fleisch und Blut, sondern um einen gemalten Olympier.

jasons ofen residenz

Ein heißes Teil – der Jason-Ofen in den „Reichen Zimmern“

Held Jason strahlt – Mission impossible accomplished! Während zu seinen Füßen ein geflügelter Drache mit friedlich ausgestreckten Pranken (magisch betäubt) wie ein kleines Schoßhündchen schläft, präsentiert der mythologische Prinz stolz wie Tom Cruise seinen Mithelden ( den sogenannten „Argonauten“) seine Beute – das berühmte goldene Vlies, ein wundertätiges Widderfell, das vom schnarchenden Untier bewacht wurde.

Ein diplomatisches Geschenk mit (Vogel-)Pfiff! – Das Sèvres-Service für Kurfürst Karl Theodor in der Residenz

Man weiß nicht so recht, wie man sich den historischen Moment 1708 vorstellen soll, in dem der Alchemist Johann Friedrich Böttger nach ersten Vorstufen statt ursprünglich versprochenem Gold das erste Stück Porzellanmasse aus seinen Tiegeln schabte. Hat der vom sächsischen Kurfürsten August dem Starken sicherheitshalber in Gewahrsam genommene Entdecker geflucht („doch kein Gold“), sich vor die Stirn geschlagen, weil endlich der chemische Groschen gefallen war („natürlich! Zugabe von Kaolin – „Porzellanerde“ !!“)? Vor allem aber – hat er erahnt, was seine Entdeckung für die weitere Geschichte des europäischen Kunsthandwerks bedeuten würde?

Residenz München_Max-Joseph-Denkmal

Ein König will nicht öffentlich aufs Klo…: Rauchs Münchner Denkmal Max I. Josephs

Heute treten wir mal vor die Tür der Residenz, um einen ihrer zeitweise populärsten Bewohner zu treffen: So wie die Münchner ihrem Ludwig I. am einfachsten bei dessen täglichem Spaziergang begegnen konnten, auf dem er dann auch schon mal einen ahnungslosen Touristen, der den Hut aufbehielt (schwerhörig!) anbrüllte „Wissen Sie wer ich bin – der König!“, findet man auch seinen in der Hauptstadt von jeher beliebten Vater Max I. Joseph (reg. 1799–1825) am schnellsten unmittelbar vor den Mauern der Residenz – auf dem nach ihm benannten Platz.

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Blut, Schweiß und Tränen – in Gold gefasst: Das große Passionsreliquiar aus der Reichen Kapelle

In den Tagen und Wochen vor den Osterfeiertagen herrscht im Bereich von Tradition und Überlieferung Hochbetrieb: Zum Beispiel machen sich vorwiegend in Frankreich und Italien um diese Zeit die Glocken der Kirchtürme heimlich (und per Flug) auf den Weg nach Rom, und wer jetzt die Nachbarn in West und Süd für ebenso regelmäßige wie leichtgläubige Opfer raffinierter Metalldiebe hält, fasst sich besser an die eigene Nase angesichts der Myriaden künstlerisch versierter Kaninchen, die hierzulande angeblich Eier aus Hühner- oder Schokoproduktion farbig aufpeppen und anschließend zwanghaft in Vorgärten (und Supermärkten) verstecken…

Glänzender Start in den Tag – Mit vier PS einmal um die Welt!

Endlich – das Warten hat ein Ende. So viele zuversichtlich – und vorsorglich – aufgesetzte Designer-Sonnenbrillen in der Münchner Innenstadt können nicht irren: Der Frühling naht. Die Sonne ziert sich vielleicht streckenweise noch etwas, aber richtig: sie kommt wieder. Wie sie das macht, mit der ihr eigenen Grandezza und doch gleichzeitig unnachahmlich nonchalant, zeigt eines der wundervollsten Stücke in der reichhaltigen Sammlung historischer Prunkuhren in der Residenz.

Jung gebliebene Göttin verlässt alt-angestammten Platz – Die Venus des Antonio Canova

„Aphrodite die schöne, die züchtige, will ich besingen,/Sie mit dem goldenen Kranz, die der meerumfloßenen Kypros/ Zinnen beherrscht, wohin sie des Zephyros schwellender Windhauch/ Sanft hintrug auf der Woge des vielaufrauschenden Meeres,/ Im weichflockigen Schaum; und die Horen mit Golddiademen/ Nahmen mit Freuden sie auf, und thaten ihr göttliche Kleider/An…“

„Hey, hey, hey, ich war der goldene Reiter“ – Der heilige Georg in der Schatzkammer

Schneidig – im wahrsten Sinne des Wortes – zieht er sein Schwert: Ritter St. Georg im glänzenden, gold-geschmelzten Prunkharnisch, die kristallene Klinge in der erhobenen Rechten, gibt sich seiner Berufung hin, dem Töten von Drachen! Und was für ein Drache! (eigentlich eine Drachenlady, um mit Blick auf die für die junge Schlangenbrut bereiten Zitzen am bleichen Monsterbauch genau zu sein): Grün glänzend wälzt sich das  Ungetüm, schon ziemlich angeschlagen, unter den Hufen von Georgs strahlendweißen Schimmel – ein gerechtes Ende für das geflügelte und geschuppte Ungetüm – wenn es nur nicht so süß schauen würde!