Hinter den Kulissen

„Erdacht, erbaut, getauscht, verloren, wiedergefunden“ – Eine kurze Geschichte von zwei monumentalen Balustradenskulpturen an der Residenz Würzburg

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Im Spätsommer 2020 erlebte die Residenz Würzburg eine kleine Sensation. An einem sonnigen Montag im August hob ein gewaltiger Autokran samt Hubsteiger die beiden letzten, monumentalen Skulpturen an ihre ursprünglich angestammten Plätze, den jeweils äußeren Enden der Ehrenhofbalustrade. Wohlgemerkt – nicht die Originale wurden hier aufgestellt, sondern bildhauerische (und teilweise rekonstruierte) Kopien aus Sandstein. Die Originale stehen heute im hinteren Teil des Treppenhauses der Würzburger Residenz und sind steinerne Zeugen dieser spannenden Geschichte aus Zerfall, Kopie, Zerstörung, Verlust und Wiederentdeckung, welcher dieser Artikel mit Bildern nachspüren möchte.

Eine Schatzsuche

Im Herbst 2018 entdeckte unsere Restauratorin der Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg im hintersten Teil einer alten Kasematte (schöner Begriff für: dunkler, feuchter Keller) mehrere große Steinteile, darunter Köpfe, Hände und Füße. Schnell war klar: hier bahnt sich eine kleine Sensation an. RestauratorInnen finden zwar immer wieder Dinge (oft in Millimeterdimensionen), welche dem eigenen, peniblen Kunstverständnis nach „kostbar“ und „wichtig“ sind. Aber in diesem Fall wurde die Sensation zweifelsfrei dadurch geadelt, dass schon am nächsten Tag der Bayerische Rundfunk sowie diverse Lokalmedien an die Tür klopften, um die frohe Kunde in die Weiten der Welt zu verkünden. Es waren diesmal nämlich nicht nur einige, fast archäologisch anmutende Bruchstücke, sondern nahezu 90% von zwei originalen Skulpturen. Ein passgenaues 3D-Puzzle, welches sich schon vor Ort fast lückenlos zusammenstecken ließ.

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links: Ein spannendes Puzzle, ansprechend aufgebahrt; rechts: Passgenaue Trockenübung bei der männlichen Skulptur. Fotos: BSV/Silas Ploner

Verblüffend war die fast vollkommene Vollständigkeit. Am Ende fehlten lediglich zwei Arme sowie hier und da ein Stück Fuß. Was einen Unfallchirurgen schlucken lässt, gilt in der Welt der Restaurierung also als absoluter Glücksfall!

Fragen über Fragen

Das Fehlen von zwei Monumentalskulpturen (mit schlappen 3 Meter Scheitelhöhe) war bis dato gar nicht wirklich aufgefallen. Wohl auch deshalb, weil auf ihrem eigentlichen Standort, der Balustrade über dem Haupteingang (hochtrabend: Corps de Logis) ein sehr reges Treiben aus allerlei Figuren, Büsten, Adlern und spielenden Putten stattfindet. Bei all dem Trubel kann man zwei stille Gäste schon einmal vergessen…

Einschub: Nichts ist so verwirrend wie das ständige „Nein, die zweite Figur von links, aber von Südwesten aus gesehen. Genau, die daneben, also nach Norden“. Deshalb bedienen wir uns für die kurze Dauer dieses stringenten Beitrages zusätzlich einer schnurgeraden Nummerierung von links nach rechts. Skulpturen: bitte einmal durchzählen!

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Gesamtansicht der Ehrenhofbalustrade mitsamt den neuen Kopien im Sommer 2020. Von links nach rechts: Nr. 1, 2, 3 , 4 (Wappen nicht mitgezählt), 5, 6, 7 und 8. Foto: BSV

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Detailansicht der Ehrenhofbalustrade Nord mitsamt den neuen Kopien im Sommer 2020, unser Herr: ganz links (Nr. 1). Foto: BSV

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Detailansicht der Ehrenhofbalustrade Süd mitsamt den neuen Kopien im Sommer 2020, unsere Dame: ganz rechts (Nr. 8). Foto: BSV

Bei unseren Fundstücken handelt es sich um eine männliche sowie weibliche Skulptur. Er steht ganz am linken Ende (ergo Nr. 1) und hält lässig als Zeichen seiner Verkörperung der Baukunst (wahlweise Geometrie – oder Herrschaft) ein kleines Stück Steinpyramide unterm Arm. Was Baumeister (oder Herrscher) halt so machen. Sie, ganz am rechten Ende der Balustrade (somit Nr. 8), reckt ganz ergriffen den rechten Arm in die Luft. Optional noch mit kleiner Taube auf der Hand.  Für ihre ikonografische Rolle des Friedens liegt ein Palmenzweig im Arm.

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links: Sandsteinkopie der männlichen Skulptur (Nr. 1), nach Aufstellung 2020; rechts: Sandsteinkopie der weiblichen Skulptur (Nr. 8), nach Aufstellung 2020. Fotos: BSV

Doch was stand dort eigentlich in früheren Zeiten, woher stammen unsere beiden Figuren und warum mussten sie ihren luftigen Platz hoch über der Stadt verlassen?

Eine kurze Reise durch die Zeit – in Bildern!

Mit dem Aufrichten der Balustrade über dem Ehrenhof war (wohl um 1741) der Bau der mächtigen Residenzfassaden abgeschlossen. Der eigens aus Wien eingekaufte Barockbaumeister Lucas von Hildebrandt entwarf als krönenden Abschluss das gigantische Wappen. Als hammerschwingende Bildhauer für Skulptur und Zierwerk standen ihm Claude Curé und vor allem der Würzburger Lokalmatador Johann Wolfgang von der Auwera zur Seite. Von letzterem könnte auch einer der ersten Entwürfe für unsere beiden Skulpturen stammen.

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Zeichnung Johann Wolfgang von der Auwera; hier krönt der Frieden die Herrschertugend. Zumindest decken sich die Attribute mit denen unseres Pärchens. Martin von Wagner Museum, Würzburg

Der skulpturale Frieden währte dann etwa 60 Jahre und endete spätestens mit der Säkularisation 1803. Schon 1802 nahmen bayerische Truppen Würzburg ein und gingen dabei nicht gerade zimperlich mit der Residenz – vor allem den Wappen an der Residenzfassade – um. Nach einigem Hin und Her und einem kurzen Zwischenspiel, der „Toskana-Zeit“, fiel Würzburg – und damit auch die Verantwortung für die Pflege und den Bauunterhalt – 1814 endgültig an Bayern.

Einen wunderbaren Einblick in den damaligen Zustand und die Pflege der Fassaden und Balustraden gibt uns der ausführliche Briefwechsel zwischen den damaligen Vertretern der Bauabteilungen des königlichen Oberhofmeisterstabes in Würzburg sowie München. Die Lektüre dieser Dokumente zaubert jedem Mitarbeitenden im Bereich der staatlichen Baudenkmalpflege unweigerlich ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht. Sind doch die Diskussionen um Schäden, Kosten Zeitpläne und behördliches Zuständigkeitsgerangel fast dieselben wie heutzutage.

So war der Zustand der Balustradenzier (mitsamt den ganzen Fassaden) schon um 1835 in einem wohl absolut desolaten Zustand. Aus Würzburg ging wiederholt die Mahnung über den gravierenden „Steinfraß“ nach München. Eine fast liebevoll-kulinarische Umschreibung der Verwitterungsphänomene des örtlichen Grünsandsteins, bei dem sich derselbe unter dem dauernden Einfluss von Regen, Wind und Sonne wortwörtlich in seine Grundbestandteile – nämlich Sand – zerlegt. Das Ganze ging so weit, dass in einem Schreiben vom Mai 1835 der diensthabende Wachposten angewiesen wurde, sich „entweder unter der Altane oder in einer solchen Entfernung zu der Mauer der königl. Residenz [zu] halte[n], daß allenfalls abstürzende Theile denselben nicht treffen oder beschädigen können.“ Arbeitsschutz lässt grüßen!

Um 1839 scheint dann Bewegung in die Sache zu kommen. Es werden Gelder beantragt – und bewilligt!

Die „Reparatur und Restauration an den vom Steinfraße angegriffenen Galerien mit Figuren über der Hauptaltane des Schlosses“ geht voran. Die Arbeiten bestanden größtenteils aus „reichhaltigen Bildhauerarbeiten und Dekorationen aller Art“. Diese umfasst ebenfalls die Neuherstellung von (Achtung!) vier Figuren, zwei Pyramiden sowie vier Büsten an der Westfassade. Alles zusammen nach einem Kostenvoranschlag von 4.777 Gulden.

Ab den 1890er Jahren wird die Sache jedoch spannend – denn ab dann liegen uns Fotos vor.

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Gesamtansicht der Ehrenhoffassade von/um 1894, Foto Marburg KBB 5.027

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Detailansicht des nördlichen Teils der Balustrade (also der linken Seite mit Figuren Nr. 1-4). Detail aus Foto Marburg KBB 5.027

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Detailansicht des südlichen Teils der Balustrade (also der rechten Seite mit Figuren Nr. 5-8). Detail aus Foto Marburg KBB 5.027

Im Bild sehen wir die ganze Breite der Balustrade. Unsere Dame ganz rechts außen (Nr. 8) scheint durch den nagenden Zahn der Zeit schon den emporgereckten Arm sowie ihren Kopf eingebüßt zu haben. Und noch etwas fällt auf. Wer mit Adleraugen die drei Skulpturen im nördlichen Teil neben unserem ‚Baumeister‘ – also Nr. 2, 3 und 4 betrachtet – dem fällt deutlich auf, dass diese von Gestus und Körperhaltung so gar nicht zur ansonsten so geschwungenen, barocken Gesellschaft passen wollen….

1895 reicht es dann den hohen Herren in Würzburg und München! Es werden Pläne zur umfangreichen Sanierung der Balustrade ausgearbeitet. In diesem Fall (und zu dieser Zeit) heißt das: nicht kleckern, sondern klotzen und alles, was nicht mehr niet- oder nagelfest ist, austauschen. Der Plan bemisst großzügig die dafür notwenigen Natursteinblöcke, deren Menge und Umfang eher auf das Konzept „alles neu“ schließen lassen.

Plan zum Steinaustausch der Ehrenhoffassade Dezember 1895 ResWü

Plan zum Steinaustausch der Ehrenhoffassade, 07. Dezember 1895, Plansammlung der Bauabteilung, WÜ/1-H-011, BSV

Dass der Planung auch Taten folgten, zeigt ein ganz besonderer Schatz: denn von der Baumaßnahme existieren ebenfalls Fotos!

Foto der Baustelle von 1896-99 ResWü

links: Foto der Baustelle von 1896-99, südlicher Teil der Ehrenhofbalustrade. Hier gut erkennbar unsere Dame (Nr. 8), sehr arm- und kopflos…; rechts: Blick vom Gerüst 1896-99 auf die Skulpturen Nr. 1, 2 und 3. Die beiden Damen scheinen so gar nicht ins barocke Ensemble passen zu wollen…Foto: Glasplattensammlung Altmann (ehemals Wehrle), München, Glasplatten-Nr.: 312, 1899 – zu finden in: BHStA Akte Schl V 1155

Das Foto liefert uns auch endlich den Beweis für die schon länger gehegte Vermutung: auf dem Nordteil der Balustrade des Ehrenhofes standen zwischen 1839 und 1899 drei weibliche Skulpturen (Nr. 2, 3 und 4), welche so gar nicht ins Bild der schwungvollen Barockallegorien passen wollten. Unsensibel werden Sie im Bauakt von 1897 als „desolat“ und oben drein „künstlerisch wertlos“ tituliert – und ohne große Einsprüche zum Austausch freigegeben.

Damit zierten etwa 60 Jahre lang drei heute (fast!) vergessene Damen die Ehrenhofbalustrade, welche erst zum Ende des 19. Jahrhunderts gegen drei neue, barockisierte und (sehr wahrscheinlich) sehr erfundene Skulpturen ausgetauscht wurden. So geht Kunst!

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links: Die „neue Nummer 2“, als bewegte Allegorie der Musik/Dichtkunst.; rechts: Die neue Nummer 3. Hier muss man sich die ikonologische Bedeutung wohl ausdenken. Aber Hauptsache mehr Faltenwurf als die abgeschlagene Vorgängerin (im Hintergrund). Fotos: Glasplattensammlung Altmann (ehemals Wehrle), München, Glasplatten-Nr.: 312, 1899 – zu finden in: BHStA Akte Schl V 1155

Ebenfalls im Akt des königlichen Oberhofmeisterstabes findet sich neben Rechnungen und Kostenvoranschlägen das Bild unserer weiblichen Figur (Nr. 8). Eben jene Figur, die im Jahr 2018 zerbrochen und verschwärzt aus einem Keller im Hofgarten geborgen werden wird. Auf dem Baustellenfoto, nahezu dem Moment ihrer Erschaffung, blickt sie hell und ungetrübt in den Himmel. Das Attribut fehlt noch und am Arm muss noch ein gutes Stück Stein abgespitzt werden…

Weibliche Allegorie, Baustellenfoto 1896-1900

Weibliche Allegorie, Baustellenfoto 1896-00 während der Bearbeitung. Zwischen rechtem Arm und Schulter steht noch der unbehauene Steinbossen. Glasplattensammlung Altmann (ehemals Wehrle), München, Glasplatten-Nr.: 312, 1899 – zu finden in: BHStA Akte Schl V 1155

Nachdem nun alle Damen und Herren an ihre (alten) neuen Plätze eingenommen haben, steht die Balustrade des Ehrenhofes um 1900 so da, wie wir sie heute kennen. Die frische fränkische Frühlingsluft umweht unserer steinernen Zeugen, welche mit reserviertem Interesse das menschliche Treiben tief unter ihnen beobachten.

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links: Bild der kriegszerstörten Residenz nach 1945. Die Notdächer sind schon errichtet worden und einzelne Figuren wurden mit Holzkisten gesichert. Foto: BSV; rechts: Blick von hinten auf den südlichen Teil der Balustrade. Die Decken fehlen, aber die Figuren stehen noch – allen voran Nr. 8. Foto: Institut für Kunstgeschichte

Der verheerende Bombenangriff vom 16. März 1945 fordert tausende Tote. Und legt den Großteil der alten Stadt in Schutt und Asche. Auch die Residenz nimmt unglaublichen Schaden. Unvorstellbar – während fast die gesamten Räume im Obergeschoss zerstört werden, halten die massiven Außenmauern stand. Und auf Ihnen stehen weiterhin – unsere Balustradenskulpturen. Wie dunkle, verkohlte Zapfen ragen sie weiterhin in den Himmel. Einige werden bald mit Holzkisten umkleidet, wohl um ein Herabstürzen der durch Brand und Druckwelle geschädigten Steine zu verhindern. In den 1950er Jahren müssen (zumindest unsere beiden Skulpturen) dann doch weichen. Ob der Stein zu desolat war – oder ob sie mit ihrem Standort an den äußersten Ecken beim Wiederaufbau der ausgedehnten Dachlandschaften im Weg waren – 1952 wird Skulptur Nr. 1 (‚der Baumeister‘) kurzerhand abgebaut und weggefahren. Aber: Kopf und Arm sind noch dran. Das Attribut liegt immer noch lässig in der Hand.

Zeitungsfoto zum Abbau der männlichen Skulptur (Nr. 1). Würzburger Presse (unbekannt, vermutlich Main-Post) Foto: Heiner Reitberger

Abbau der männlichen Skulptur (Nr. 1). Foto: Heiner Reitberger

Wie und warum genau die beiden steineren Zeugen dann in ihr dunkles Verlies verbannt und dort vergessen wurden, werden wir wohl nie ganz erfahren. Eine genaue Untersuchung der Fragmente hat ergeben, dass der Sandstein in Folge der starken Hitzeeinwirkung durch den Brand sehr viele kleine Risse bekommen hat. Viele der späteren Puzzlestücke sind genau an diesen Stellen gerissen. Vielleicht musste auch einfach Platz geschaffen werden. Die Überlebenden hatten damals durchaus andere Sorgen…

Nach ihrer Wiederentdeckung 2018 kam unser zeitlos gealtertes Paar als anspruchsvolles 3D-Puzzle in eine lokale Restaurierungswerkstatt. Nach einigen prüfenden Blicken war klar, dass sich beide zwar zusammensetzen ließen. Für ihren ursprünglichen Platz über der Stadt waren die morschen (Stein-)Knochen dann aber doch zu gebrechlich.

Dank einer großzügigen Spende durch die Freunde der Würzburger Residenz e.V. konnten zwei bildhauerische Kopien aus Naturstein angefertigt werden. Die Diskussion, ob und inwieweit welcher Arm und welcher Zeh hinzu oder weggedacht werden kann, führt hier zu weit. Das wäre ein Thema für einen ganz eigenen Blogbeitrag…

Nur so weit: die luxuriöse Situation, dass es fortan zwei Versionen derselben Skulptur geben wird, gestaltete die Frage nach der Rekonstruktion einzelner Teile etwas einfacher.

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links: Weibliche Figur (Nr. 8) während der bildhauerischen Kopie; rechts: Männliche Figur (Nr. 1) während der bildhauerischen Kopie. BSV/Silas Ploner

Und so schweben – an einem sonnigen Montag im August 2020 – bewacht von Kran und Hubsteiger, unter den Augen einiger Schaulustiger – zwei neue, alte Bekannte an ihre alten, neuen Plätze.

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Aufstellung der Kopien 2020. Foto: BSV

Die originalen Bruchstücke, der beiden Figuren, welche am Ende des 19. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickten, stehen heute – lediglich zusammengesetzt – im hinteren Treppenhaus der Residenz Würzburg und erzählen weiterhin die Geschichte von Erschaffung, Reparatur, Austausch, Zerstörung, Verlust und Entdeckung.

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Originale Skulpturen, nun in der Residenz Würzburg. Foto: BSV

Ihre steinernen Zwillinge haben ihre neuen (alten) Plätze hoch über der Stadt eingenommen und beobachten, aus gemäßigter Distanz, das wundersame und manchmal absonderliche Treiben ihrer menschlichen Verwandten tief unter ihnen.

 


Vielen Dank an die Freunde der Würzburger Residenz e.V. für die großzügige Unterstützung.

Vielen Dank an Frau Dr. Neubert, Uni Würzburg, für das wunderbare Bildmaterial.

Teile der Bildrecherche stammen aus dem Fundus der Universität Würzburg und sind ein Ausblick auf die mit Spannung erwartete Publikation des DFG-Forschungsprojektes zur Bauplastik der Residenz Würzburg. Diese wird uns hoffentlich genaueste Erkenntnisse zur Entstehung und Ikonologie der Balustradenfiguren liefern. Der vorliegende Artikel ist nach bestem Wissen aus zusammengetragen Erkenntnissen im Zuge der Restaurierung, mit besonderem Fokus auf die Reparaturphase des späten 19. Jahrhunderts entstanden.

Wer mehr über die Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau lesen möchte: den ICOMOS-Band „Die Residenz Würzburg. Vom Wiederaufbau zum UNESCO-Welterbe“ gibt es kostenfrei unter icomos.de/data/pdf/icomos-wuerzburger-residenz-2023-0905-0752-42.pdf zum Download.