Autor: Bayerische Schlösserverwaltung

Orangerie im Hofgarten Ansbach

Die Bayerische Landesausstellung 2022 „Typisch Franken?“

Ein Gastbeitrag von Johanna E. Blume, Haus der Bayerischen Geschichte // Seit 25. Mai 2022 und noch bis zum 6. November ist die diesjährige Bayerische Landesausstellung „Typisch Franken?“ in der markgräflichen Orangerie im mittelfränkischen Ansbach zu sehen. Eine Wanderung durch Franken Die Ausstellung greift die Idee einer Wanderung durch Franken auf. Die Besucherinnen und Besucher können durch neun ausgewählte fränkische Regionen streifen und dabei in verschiedene Epochen eintauchen – sie begeben sich damit gleichsam auf eine Zeitreise. Mit dem einen oder anderen kuriosen Objekt wirft die Ausstellung Schlaglichter auf die fränkische Geschichte zwischen dem Mittelalter und dem 19. Jahrhundert (mit Ausblicken bis in die Gegenwart). Ob Flohfalle, Lügenstein, Lotterietrommel oder Fußballschuh – alles hat auf die eine oder andere Art mit Franken zu tun und ist mit den Menschen verbunden, die die verschiedenen fränkischen Gebiete geprägt haben. Dabei stehen nicht nur Bischöfe, Könige und Reichsritter im Vordergrund. Auch verliebte Markgrafen, tatkräftige Äbtissinnen, findige Handwerker, ausgefuchste Räuberinnen und standhafte Städterinnen haben die unterschiedlichen fränkischen Orte und Regionen zu dem gemacht, was sie heute sind. In der …

Hofnarren Serie Burg Trausnitz

Die Hofnarrenbilder auf der Burg Trausnitz – ein gehobener Bilderschatz der Renaissance

von Brigitte Langer und Inga Pelludat // Fünf ungewöhnliche Bildnisse sind nach ihrer Restaurierung wieder auf die Burg Trausnitz zurückgekehrt und nun im Vorsaal der Fürstenetage in neuem Arrangement zu bewundern. Mittels kunsthistorischer Forschung und restauratorischer Untersuchung gelang der Nachweis, dass die auf Holz gemalten Tafelbilder vor rund 450 Jahren entstanden sind und zum authentischen Gemäldebestand der Burg Trausnitz gehören. Sie sind Teil der sogenannten Hofnarren-Serie aus der Zeit des Erbprinzen Wilhelm.

bärlauch nymphenburg

Zum Tag des Unkrauts – Heute soll auch die „unliebsame“ Vegetation gewürdigt werden

Von Sofia Gardolinski Laier // Unkraut ist genauso ein Teil unserer Anlagen wie die Blumen oder Bäume. Einigen unter euch dürfte der Bärlauch bekannt sein. Ein Spaziergang im Frühjahr entlang der Gehölzgruppen und schon steigt einem der Knoblauchgeruch in die Nase. Bärlauch verbreitet sich sehr schnell und flächendeckend, wird aber im Garten selten lästig. Er wächst bereits im März und blüht dann bis Ende Mai.

Ananasleuchter Ansbach Residenz

Exotisch & aus Porzellan – Der Ananaslüster in der Residenz Ansbach

Von Alexander Fischer Süß, Saftig und Exotisch So kennen wir sie: die Ananas. Doch aus Porzellan begegnet sie uns doch recht selten. Eine solche Frucht findet sich beispielsweise auf dem „Ananaslüster“ der Residenz Ansbach. Der Kronleuchter im fränkischen Ansbach besitzt 15 bronzene Arme und zeigt verschiedene Blüten, sowie Figuren aus Porzellan der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM). Er ist das kostbarste Stück im Audienzzimmer der Residenz und einer der seltenen erhaltenen Porzellanlüster des 18. Jahrhunderts. Das Stück ist eine Weiterentwicklung von Leuchtern der Porzellanmanufaktur Meißen und übertrifft sie in Pracht und Luxus. Das hier verwendete Modell wurde 1760 vom Modelleur Johann Joachim Kändler (1706-1775) entwickelt und von Friedrich II. von Preußen (1712-1786) in seiner Königlichen Porzellanmanufaktur übernommen. Schon vor Friedrich dem Großen schwärmten der erste preußische König, Friedrich I. (1657-1713) und seine Mutter Sophie Dorothea von Hannover (1687-1757) für Kronleuchter aus „weißem Gold“. Porzellanlüster galten als Höhepunkte einer barocken Porzellansammlung. Grund dafür ist ihre riskante und schwierige Herstellung. So setzte man zu Beginn noch der Einfachheit halber Kronleuchter aus verschiedenen, meist asiatischen Porzellanen zusammen. Doch schon …

Carl Theodor Pfalz Bayern BNM

Zum Geburtstag des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz & Bayern

Ein Gastbeitrag von Dr. Ralf Wagner, Konservator bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg // Carl Theodor kam am 10. Dezember 1724 in Schloss Drogenbusch bei Brüssel als Pfalzgraf von Sulzbach auf die Welt. Er wurde 1733 mit seiner Cousine Elisabeth Augusta verlobt und rückte nach dem Tod des Vaters, Herzog Johann Christian von Pfalz-Sulzbach (*1700; †1733), im gleichen Jahr zum Erben der Kurpfalz auf.

Ansbacher Synagoge_innen

Jüdisches Leben in Ansbach

Ein Gastbeitrag von Alexander Biernoth, 1. Vorsitzender der Synagoge Ansbach // Seit 1700 Jahren gibt es jüdisches Leben in Deutschland. Durch ein Edikt von Kaiser Konstantin vom 11. Dezember 321 ist belegt, dass es Juden in Köln gab. Der Monarch legte in seinem Gesetz fest, dass Menschen jüdischen Glaubens städtische Ämter in der Stadtverwaltung Kölns bekleiden dürfen. Dieses Edikt belegt eindeutig, dass es jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike in Mitteleuropa gab und sie ein Bestandteil der Gesellschaft waren. Eine Abschrift dieses Edikts aus dem frühen Mittelalter befindet sich heute im vatikanischen Archiv und ist Zeugnis der mehr als 1700 Jahre alten jüdischen Geschichte in Deutschland und Europa. Über viele Jahrhunderte lebten Juden in den Städten und Dörfern, waren aber erst mit der Gründung des zweiten deutschen Kaiserreiches 1871 zu gleichberechtigten Bürgern geworden. 2021 wird „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefeiert.

Badenburger See Nymphenburg

Der königlich-bayerische Hofgartenintendant Carl August Sckell über das „Tretbootfahren“ im frühen 19. Jahrhundert

Michaela Dietrich-Steyrer und André Wasgien // Carl August Sckell (1793-1840), Neffe von Friedrich Ludwig von Sckell, war ab 1823 – wie schon zuvor sein Onkel Friedrich Ludwig von Sckell – Intendant der königlichen Hofgärten in Nymphenburg. Aus seiner Hand stammen auch diverse Lithografien sowie eine der ersten umfassenden Beschreibungen der Gartenanlage von Schloss Nymphenburg.

Friederike Caroline von Ansbach

Friederike Caroline – Plädoyer für ein Mauerblümchen

// Von Alexander Just und Birgit Klopfer // Schillernd, geistreich, extravagant. Auf eine Persönlichkeit der Ansbacher Markgrafenzeit trifft all das allem Anschein nach überhaupt nicht zu: die letzte Markgräfin Friederike Caroline. Und doch ist auch sie es wert, mit einem eigenen Blogbeitrag gewürdigt zu werden, zumal von ihren letzten Lebenswochen ein interessantes, aber höchst trauriges Originaldokument vorliegt.