14 Suchergebnisse für: hubertus

karl theodor hubertusorden

„Sie folgten dem (Ordens-)Stern…“ – Zu den Kleinodien des Hubertus-Ordens in der Schatzkammer und ihrer Geschichte

Wer in der Schatzkammer der Residenz vor der Vitrine mit den bayerischen Kroninsignien steht und das Gefunkel in dem halbdunklen Raum auf sich wirken lässt, erkennt hinter dem bruchsicheren Schutzglas entlang der Wände rasch allerlei Schmuckgarnituren, die zwar aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, sich aber dennoch bis in die Details hinein ähneln. Es handelt sich um die Kleinodien und Abzeichen der beiden Wittelsbacher Hausorden des Heiligen Georg und des Heiligen Hubertus.

„Leben mit den Unsterblichen“: Das Sanktuarium Maximilians II. – ein neuer Themenraum im Münchner Residenzmuseum

„GERECHT UND BEHARRLICH“ dröhnt es in stuckierten Großbuchstaben hoch über den Stufen der prächtigen Gelben Treppe am Portal, das Unerschrockene in die einstigen Wohngemächer König Ludwigs I. (reg. 1825-1848) führt. Als Türwächter gewähren die im Jahr 2020 aufwendig rekonstruierten Plastiken eben jener personifizierten Herrschertugenden Einlass, nämlich die baumlangen Damen „Justitia“ und „Perseverantia“. Doch jenseits der so pompös in Architektur übertragenen Regierungsmaxime des gleichermaßen schwerhörigen wie autoritären Bayernherrschers geht es in diesen Tagen deutlich stiller und zurückgenommener zu: In dämmrigem Zwielicht erscheinen kleinformatige Gemälde und Graphiken, eine Art Hausaltar und eine Versammlung bronzener Büsten, die mit metallischem Blick den Eintretenden fixieren. Darüber schwebt an der Wand eine weitere, aber ganz anderslautende Devise: „Erkenne Dich selbst!“

Spielwerk Affe Residenz München

„Ja laust mich der Affe…?“ Verkehrte Welt und Automatenbegeisterung in der Schatzkammer

Seit diesem Frühjahr haben wir in Raum IX der Schatzkammer eine neue Schauvitrine eingerichtet, hinter deren goldglänzender Front wir in periodischen Abständen wechselnd jeweils ein Einzelobjekt oder eine kleine zusammengehörige Gruppe aus unseren reichen Beständen gesondert mit den Besucherinnen und Besuchern unter die Lupe nehmen wollen. Anhand dieser Beispiele möchten wir die meist längeren und immer interessanten Geschichte(n) unserer Schätze ausführlicher darstellen, als es angesichts von über 1200 Kostbarkeiten in den insgesamt zehn Sammlungsräumen per Audioguide oder kurzen Begleittexten sonst möglich ist. Den Anfang unserer „Vorstellungsreihe“ haben wir schon vor einigen Wochen mit einer besonders faszinierenden Rarität gemacht: Einem goldenen Automatenkunstwerk aus dem späten 16. Jahrhundert…

Pfälzer Perle

Von Silberleuchtern und Birnperlen – Kurpfälzische Schätze in der Münchner Residenz

Seit August ist der neu eingerichtete Karl Theodor-Themenraum in der Münchner Residenz Teil des Museumsrundgangs: Rund um unsere große Kopie nach Batonis Porträt des Kurfürsten belegen kleine Kabinettsmöbel aus Mannheim, Schwetzingen und Oggersheim die Blüte der vom nahen Frankreich befruchteten kurpfälzischen Hofkultur. Familienbüsten und heraldische Objekte verweisen auf die dynastische Herkunft und Verankerung Karl Theodors in seinen pfälzischen und niederrheinischen Zusammenhängen. Straßburger Silber und Frankenthaler Porzellane illustrieren die Raffinesse des aristokratischen Wohl- und Luxuslebens, während reich dekorierte wissenschaftliche Instrumente auf die ambivalente Stellung der Sciences zwischen Innovation und Unterhaltung im Umfeld des aufgeklärten Fürsten verweisen.

Karl Theodor vs. Dan Brown – Die Illuminaten

„Das Gerücht, das schnellste aller Übel/[…].Ein schreckliches Monster, riesig, das so viel, wie es Federn hat, /ebenso viele wachsame Augen darunter besitzt, wundersam zu erzählen;/so viele Zungen, ebenso viele Münder ertönen, so viele Ohren richtet es auf.“ Resigniert, ja ängstlich, schildert der römische Dichter Vergil in seinem Epos „Aeneis“ die riesige, stets wachsende Fama, die unaufhaltsame Göttin des Gerüchts.

Toison ('Orden vom Goldenen Vlies'), zweiteiliger Coulant mit dichtem Brillantenbesatz, Ansicht von vorne, München, 1761, Brillanten, Gold, vergoldetes Silber, Glas, Inv.-Nr. ResMüSch.0310. Residenz München, Schatzkammer

Vom Feuerstein zum Edelstein und edlem Sein – die Orden vom Goldenen Vlies in der Münchner Schatzkammer

Wer sich im zentral gelegenen Ausstellungsraum der Münchner Schatzkammer nicht vom Goldglanz und Brilliantgeflimmer der dort ausgestellten bayerischen Kroninsignien ablenken lässt, dessen Netzhäute werden an der Südwand nicht minder in Anspruch genommen: Denn dort glitzern die auf zwei großformatigen Samttablaren präsentierten Ordenskleinode, die von verschiedenen Mitgliedern des Hauses Wittelsbach im Lauf der Jahrhunderte auf stolzgeschwellter Brust herumgetragen wurden – mit oder ohne farblich passender Schärpe. In goldener Fassung, verziert mit farbigem Email und mit edlem Gestein (sowie hie und da etwas „Aushilfe“ aus Buntglas) besetzt, strahlen den Besucherinnen und Besuchern hier an vorderster Front die Ordenssterne und -kreuze der beiden Wittelsbacher Hausorden des heiligen Georg und des heiligen Hubertus entgegen: Im 18. Jahrhundert wurden beide von den Häuptern des altbayerischen bzw. des pfälzischen Dynastiezweiges begründet oder genauer aus mittelalterlichen Vorläufern wiederbelebt, was wir uns jeweils bereits früher in eigenen Blogbeiträgen angeschaut haben.

Residenz München Büsten

Vergessene Zeugen aus Stein – neu zum sprechen gebracht…

2018 haben wir die Neupräsentation unserer Silbersammlung im Königsbau der Residenz eröffnet. Seither stehen die „alten Silberkammern“ (R. 100-102) leer. In den 1970er Jahren als neutrale Vitrinen-Sammlungsräume an Stelle der kriegszerstörten „Staatsratszimmer“ des 19. Jh. im Südwesten der Residenz eingerichtet, harren sie ihrerseits nun auf ihre Neuausstattung. Corona und die Konkurrenz wichtiger anderer Projekte innerhalb der Schlösserverwaltung wirken hier, wie andernorts, leider nicht beschleunigend.

kurfürst karl theodor

Machtwechsel zum Jahreswechsel: Wie mangelnder Impfschutz Mannheim nach München brachte

Ausgebremste Festfreude zu Sylvester und stattdessen ansteckende Krankheiten mit weitreichenden sozialen und politischen Folgen – uns mittlerweile sattsam bekannt, aber auch in früheren Jahrhunderten in der Münchner Residenz eine drohende Realität: Am 30. Dezember 1777 verschied hier der beliebte Kurfürst Max III. Joseph mit erst 50 Jahren an den Folgen einer Pockeninfektion. Unklugerweise hatte der Wittelsbacher, der als Anhänger einer moderaten, systemkonformen Aufklärung eigentlich die neuartige, noch recht brachiale Impfung mittels eingeritztem Kuhpockensekret befürwortete, für sich selbst auf die vorbeugende Maßnahme gegen die allgegenwärtige Krankheit verzichtet.

Maria Antonia von Bayern

Maria Antonia Walpurgis – bayerische Prinzessin, sächsische Kurfürstin, Künstlerin mit vielen Talenten

Maria Antonia Walpurgis (lebte 1724-80), geborene Prinzessin von Bayern und spätere Kurfürstin von Sachsen, sticht unter den musikbegeisterten Mitgliedern der Wittelsbacher Dynastie als vielseitige Künstlerin hervor, die mit ihren Werken weit über die höfische Liebhaberei hinausging. Sie wirkte als Opernkomponistin, Librettistin und Sängerin, daneben auch als Schriftstellerin und Malerin. „Euch, Madame, war es vorbehalten, so viele Talente zu großen Tugenden zu vereinigen“ urteilte Friedrich der Große, mit dem sie lange Zeit korrespondierte.