Alle Artikel mit dem Schlagwort: Residenz München

Starke Männer kriegen Verstärkung: Herkules-Darstellungen in der Residenz

Endlich ist es soweit: nach langer Restaurierung ist der um 1779/81 geschnitzte Figuren-Zyklus der Herkulestaten des kurfürstlichen Hofbildhauers Roman Anton Boos (1733-1810) in der Residenz wieder komplett: Und angesichts des Schwergewichts der mächtigen Preis-Ringer sowie der beeindruckenden Gesamtfläche aus hölzernen Muskelbergen, deren Fassung es zu sichern, retuschieren und zu überarbeiten galt, kann man wahrlich sagen, dass es sich in mancher Hinsicht auch hier um eine „herkulische Arbeit“ gehandelt hat, die dem berühmten Dodekathlos kaum nachsteht: das ist der feine griechische Fachausdruck für den Katalog der zwölf Aufgaben, die der mythologische Halbgott einst meistern musste und denen er seinen seit der Antike anhaltenden Ruhm in der bildenden Kunst der westlichen Welt verdankt.

Detail der Trajanssäule

Eine Spirale der Gewalt? Die Trajanssäule in der Schatzkammer der Residenz

„Hier [in der kurfürstlichen Gemäldegalerie am Münchner Hofgarten] steht auch das vornehme Spielwerk, die Trajanische Säule im Modell. Der Grund ist Lapislazuli, die Figuren verguldet. Es ist immer ein schön Stück Arbeit, und man betrachtet es gern“. Das berühmte Zitat des Dichterfürsten und Turbo-Touristen Goethe, 1786 auf fluchtartiger Durchreise Richtung Italien für wenige Stunden in München, bezieht sich auf ein Hauptwerk in der Schatzkammersammlung der Residenz: Die in extremer, kunstfertiger Verkleinerung ausgeführte Replik der antiken Trajanssäule in Rom, gefertigt aus kostbarsten Materialien.

Karl X. Gustav Ahnengalerie Residenz München

Schwedisch für Anfänger – nordische Herrscher in Münchens Residenz

„Loslassen können“, so heißt es, „sei eine Tugend“. Aber manchmal, scheint es dem Autor, reicht Tugend nicht, um die Münchner Residenz hinter sich zu lassen. Beharrlich hängt einem das gewaltige, geliebte Schloss samt seiner geisterhaften Population einstiger historischer Persönlichkeiten an den Fersen, sogar weitab von Bayern – im hohen Norden, im fernen Schweden:

Teppich Residenz München

Powerfrau aus Samt und Seide – die Artemisia-Teppiche der Residenz

Der Bestand an historischen Bildteppichen, den die Bayerische Schlösserverwaltung betreut, bildet sicher eine der beeindruckendsten Sammlungen dieser Kunstgattung in Europa: Oft wurden derartige Meisterwerke aus Wolle, Seide und glitzernden Metallfäden auf Basis gemalter Vorlagen, den sogenannten „Kartons“ oder „Patronen“, in mehrteiligen Serien produziert, um gleich ganze Räume und Raumfolgen mit wandbreiten, farbenfrohen Darstellungen zu schmücken.

drachen st. georg residenz münchen antiquarium header

Virtueller Besuch im Reptilienhaus – auf Drachensuche in der Residenz…

Der 24. April – oder der 23., das hängt von der Region ab – ist traditionell der Verehrung des heiligen Ritters, Märtyrers und Drachentöters St. Georg gewidmet. An vielen Orten wurde und wird an diesen Tagen der fromme Mann aus Kappadokien, der im dritten Jahrhundert gelebt haben soll und seit dem Spätmittelalter sogar zu den „vierzehn Nothelfern“, also dem besonders menschenfreundlichen Sondereinsatzkommando innerhalb der Heiligenschar zählt, mit besonderen Gottesdiensten, Prozessionen und Brauchtum geehrt – vor allem mit Umritten und dem Segnen der Pferde: schließlich erscheint der beliebte Gottesstreiter in der bildenden Kunst in aller Regel hoch zu Ross!

Residenz München Königsbau

Fenster und Türen ab-dichten? Die poetischen Wände des Königsbaus

21. März – der Frühling hat offiziell begonnen! Und der lässt sein „blaues Band“ ganz besonders anmutig flattern, denn seit dem Jahr 2000 wird unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der Vereinten Nationen an diesem Datum auch der Welttag der Poesie begangen! Ein Ziel dabei ist, einem Bedeutungsverlust der Poesie in unserer Gegenwart entgegenzutreten, der vor allem im Vergleich zur „guten alten Zeit“ gefühlt wird! Dichtung oder Wahrheit?

Karl Albrecht Totenbett

Herz auf Reisen – Trauerfeierlichkeiten für Kurfürst-Kaiser Karl Albrecht (1697-1745)

Am 20. Januar 1745, gegen ein Uhr, war es soweit: Dem Publizisten Friedrich Carl von Moser zufolge ereignete sich nach einem „recht zärtlichen“ und „beweglichsten Abschied“ von Gemahlin und versammelter Kinderschar, darunter der erst Stunden zuvor als volljährig erklärte Erprinz, „bey einer außerordentlichen Großmuth und Ergebung in den göttlichen Willen die Auflösung“: Karl Albrecht, Kurfürst von Bayern und seit 1742 als Karl VII. erwählter römisch-deutscher Kaiser war tot. Noch nicht einmal 48 Jahre war der von schmerzhaften Gichtanfällen und hartnäckig quälenden Steinleiden vor der Zeit erschöpfte Monarch alt geworden.

Anbetung der Hirten Residenz München

Genügend Krippenplätze vorhanden… – Weihnachtliche Darstellungen in der Residenz

Es weihnachtet schwer – fast alle Türchen des Adventskalenders stehen schon sperrangelweilt offen, frei nach Rilke darf man mutmaßen „Wer jetzt keinen Baum hat/holt sich keinen mehr“ und generell gilt die Parole: Vorsicht – es wird ernst: Das ist keine Übung! Bevor sich also Alles in die wohlverdiente Feiertagsruhe verabschiedet noch ein kleiner Blogbeitrag zum Thema, das die frohlockende Christenheit derzeit hauptsächlich bewegt!