Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schloss Herrenchiemsee

Ausstellung_Plenarsaal Herrenchiemsee Söder Aigner Steinmeier

Leben für die Demokratie gestern und heute – Biografische Schlaglichter auf den Verfassungskonvent von Herrenchiemsee

Die Bayerische Schlösserverwaltung und die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit begehen heute den Internationalen Tag der Demokratie auf der Verfassungsinsel Herrenchiemsee. Wir wollen an die rund 30 Demokraten erinnern, die hier 1948 eine neue Verfassung für Deutschland beraten und ausgearbeitet haben. Auch heutige Demokratinnen und Demokraten interessieren sich für ihre Geschichten und können von ihnen lernen – wie unsere vier hohen Gäste bei der Eröffnung des neuen Museums. In diesem Blogbeitrag geben wir einen Einblick in die biografischen Hintergründe der damaligen Konventsteilnehmer – so könnt ihr euch in ihre Situation und ihren Kampf für Demokratie in schwierigen Zeiten hineinversetzen. Biografische Erfahrungen beim Verfassungskonvent von Herrenchiemsee Beim Verfassungskonvent von Herrenchiemsee kamen Verfassungsexperten – Staatsrechtler, Verwaltungsbeamte und Politiker – zusammen, die allesamt auf demokratische Erfahrungen in der Weimarer Republik (1919–1933) zurückgreifen konnten. Allerdings waren ihre Biografien sämtlich auch geprägt von der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. So wollten sie die Fallstricke der Weimarer Verfassung vermeiden. In der neuen Dauerausstellung werden sechs verschiedene Biografien im Detail vorgestellt. Von allen weiteren Teilnehmern gibt es Kurzbiografien in einer Medienstation. Hier widmen …

herreninsel kreativinstinkt

„König Ludwig II. als Viehzüchter“ und andere Presse-Echos zum Kauf der Herreninsel im Chiemsee vor 150 Jahren

Mitte September 1873 meldete freudig die Bayerische Presse den Kauf der Insel Herrenwörth im Chiemsee durch König Ludwig II., deren Naturschönheiten durch Holzspekulanten ernsthaft bedroht waren. Diese Rettungsaktion brachte Ludwig allseits große Sympathien ein. Welche Pläne der Monarch aber mit dem Eiland hatte, ahnte damals noch niemand…

Verfassungskonvent-Aufbau

Museumsarbeit ganz konkret: Wie baut man eigentlich eine Ausstellung auf?

Von Uta Piereth, Katharina Martini und Manuela Rienks Vielleicht habt ihr euch das auch schon einmal gefragt. Was muss bei einem Ausstellungsaufbau alles gemacht werden? Welche Gewerke gehören dazu? Wer muss alles vor Ort sein und in welcher Reihenfolge wird alles eingebaut? In diesem Blogbeitrag berichten wir vom Ausstellungsaufbau im Verfassungsmuseum auf der Herreninsel, das ab morgen (11.08.2023) seine Türen für Besucherinnen und Besucher öffnet.

Verfassungsmuseum Aschenbecher Herrenchiemsee

„Was darf’s sein, der Herr?“ – Alltägliches beim Verfassungskonvent

Von Uta Piereth und Katharina Martini // „Getränke und Rauchwaren: Unter der Ausgabe auf genau kontrollierte Bons sollen als Zubehör zur Verfügung gestellt werden: Spezialbier: pro Person und Tag 1 Liter Wein: pro Person und Tag ½ Liter Rauchwaren: pro Person und Tag entw. 3 Zigarren oder 12 Zigaretten“ (aus den Akten der Staatskanzlei zum Verfassungskonvent) Diese Aufzählung kommt uns heute kurios vor. Aber im August 1948, als der Verfassungskonvent mit seinen Experten auf Herrenchiemsee tagte, war es nicht selbstverständlich, dass es eine ausreichende Menge an Nahrungs- und vor allem Genussmitteln für alle Teilnehmer gab. Nach dem Zweiten Weltkrieg und trotz Währungsreform war noch Vieles rationiert, das Nötige und erst recht das Angenehme! Damit jeder nur die ihm zustehende Menge bekam, setzte man Bons ein. All diese Vorräte mussten durch die Planer der Bayerischen Staatskanzlei nicht nur beschafft, sondern auch deren Transport auf die Insel organisiert werden, denn einen Laden gab es auf der Herreninsel nicht, fast alles kam vom Festland: Essen, Trinken, Benzin, Büromaterial, Blumen etc. Die Insellage hatte für den Konvent aber natürlich …

Schreibmaschine Verfassungskonvent

Frauen beim Verfassungskonvent?! Wie die Gleichberechtigung der Geschlechter ins Grundgesetz fand – und warum die Herren vom Chiemsee dabei kaum eine Rolle spielten…

Sie hießen Frl. Stocker, Frl. v. Boemble und Susanne Suhr. Sie waren Sekretärin in der bayerischen Staatskanzlei, Justizangestellte und Ehefrau. Es gab sie also – Frauen beim Verfassungskonvent. Als Expertinnen, Politikerinnen oder Staatsrechtlerinnen waren sie damals jedoch nicht gefragt.

Ludwig II. vs. Brill, Schmid, Pfeiffer & Co. – oder: Wie kann man Demokratie für das breite Publikum attraktiv machen?

Ein Gastbeitrag von Monika Franz, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit // Am 10. August 2023 wird die neue Dauerausstellung zum Verfassungskonvent von Herrenchiemsee im Jahre 1948 eröffnet. Sie wird von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit konzipiert, am 11. August öffnen sich ihre Tore für das Publikum. Weil der Verfassungskonvent ein bedeutender Ort der deutschen und bayerischen Demokratiegeschichte ist, wird die Ausstellung von einem laufend aktuellen Bildungsprogramm begleitet, das Publikationen und Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen vorsieht. An diesem Ort wird erfahrbar: Die Experten haben 1948 bei dem Konvent die Grundlagen für unsere heutige Demokratie gelegt, wir stehen auf ihren Schultern.

Was hat ein Königsschloss mit Verfassungsfragen der Nachkriegszeit – und mit unserer Demokratie heute – zu tun?

1948 tagte der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee im „Alten Schloss“ auf der Herreninsel, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Prachtbau Ludwigs II. Damals diskutierten rund 30 Experten über die Zukunft und Verfassung der deutschen Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg. Was heute „Grundgesetz“ heißt, entstand zum großen Teil auf der bayerischen Urlaubsinsel – und hält uns den Spiegel vor, um über aktuelle Fragen des demokratischen Zusammenlebens im ganzen Land nachzudenken. Herrenchiemsee heute und damals Mit rund 350.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr (vor der Pandemie) zählt das Königsschloss Ludwigs II. auf Herrenchiemsee zu den meist besuchten Touristenattraktionen der Bayerischen Schlösserverwaltung. Und das zurecht, denn durch die besondere Insellage ist ein reichhaltiger und gelungener Ausflugstag garantiert. Doch was viele nicht wissen: Vor knapp 75 Jahren war die Insel Schauplatz einer ganz besonderen Expertenrunde. Vom 10. bis 23. August 1948 tagte hier der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee. Damals ging es weit beschaulicher zu. Lediglich ein paar wenige Touristen, einheimische Fischereifamilien und Beschäftigte der Schlösserverwaltung und Schlosswirtschaft weilten hier. Dies war ein Grund, weshalb Herrenchiemsee als Beratungsstätte ausgesucht wurde. Der damalige Ministerpräsident Hans …