Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schloss Herrenchiemsee

Was hat ein Königsschloss mit Verfassungsfragen der Nachkriegszeit – und mit unserer Demokratie heute – zu tun?

1948 tagte der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee im „Alten Schloss“ auf der Herreninsel, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Prachtbau Ludwigs II. Damals diskutierten rund 30 Experten über die Zukunft und Verfassung der deutschen Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg. Was heute „Grundgesetz“ heißt, entstand zum großen Teil auf der bayerischen Urlaubsinsel – und hält uns den Spiegel vor, um über aktuelle Fragen des demokratischen Zusammenlebens im ganzen Land nachzudenken. Herrenchiemsee heute und damals Mit rund 350.000 Besucherinnen und Besuchern im Jahr (vor der Pandemie) zählt das Königsschloss Ludwigs II. auf Herrenchiemsee zu den meist besuchten Touristenattraktionen der Bayerischen Schlösserverwaltung. Und das zurecht, denn durch die besondere Insellage ist ein reichhaltiger und gelungener Ausflugstag garantiert. Doch was viele nicht wissen: Vor knapp 75 Jahren war die Insel Schauplatz einer ganz besonderen Expertenrunde. Vom 10. bis 23. August 1948 tagte hier der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee. Damals ging es weit beschaulicher zu. Lediglich ein paar wenige Touristen, einheimische Fischereifamilien und Beschäftigte der Schlösserverwaltung und Schlosswirtschaft weilten hier. Dies war ein Grund, weshalb Herrenchiemsee als Beratungsstätte ausgesucht wurde. Der damalige Ministerpräsident Hans …

Entwurfskizze Plafond Spiegelsaal Herrenchiemsee

Der Plafond des Spiegelsaals: Ein Kunstwerk aus dem 19. Jahrhundert und eine Reise zu seinem großen Vorbild

Die Spiegelgalerie zu Zeiten Ludwigs XIV. Die Gesandten aus Siam waren tief beeindruckt. Im Zuge ihrer Reise an den königlichen Hof in Versailles im Jahr 1686 (hier geht es zu einer Ansicht der Szene aus einem weiterführenden Artikel) sollten Sie einen Eindruck von der uneingeschränkten Macht Ludwigs XIV. erhalten. Und nun standen sie in der Spiegelgalerie des Schlosses, den Kopf tief in den Nacken gelegt, um die zahlreichen Bilder an der Decke zu betrachten. Der 73 Meter lange und über zehn Meter breite Saal erlaubte auf der Fensterseite den Ausblick auf eine sich bis zum Horizont erstreckende Parklandschaft, während sich gegenüber das Licht in 375 großen Spiegeln brach – eine einzigartige Demonstration technischer und kultureller Meisterleistungen.

Herrenchiemsee_Ferdinand Piloty_König Ludwig II Gemälde

132. Todestag von König Ludwig II. – Der Mythos lebt weiter

Am 13. Juni 1886, heute vor 132 Jahren, starb König Ludwig II. im Alter von 40 Jahren im Starnberger See. Bis heute gibt es viele Spekulationen und Verschwörungstheorien um den Tod des Königs. Die ganze Wahrheit wird wohl für immer verborgen bleiben. Sein mysteriöses Ende und die Schlösser, die er hinterlassen hat, sind wahrscheinlich die Hauptgründe dafür, dass der Mythos um den Märchenkönig weiterlebt.

herrenchiemsee brunnen

Das Bayerische Versailles – 140 Jahre Grundsteinlegung Neues Schloss Herrenchiemsee

Wie Neuschwanstein, so gehört auch das Neue Schloss Herrenchiemsee zu den großen Bauprojekten von König Ludwig II. Am 21. Mai vor 140 Jahren wurde der Grundstein für dieses Juwel einzigartiger Baukunst gelegt. Seit 1878 ließ Ludwig II. auf der Herreninsel ein Abbild des Schlosses Versailles als „Tempel des Ruhmes“ für den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. von Frankreich errichten.

Pelludat Reinigen Fortbildung (2)

„Alles Picobello“ – mit der Restauratorin auf zum Frühjahrsputz, Teil 2

In unserem letzten Beitrag der Serie „Frühjahrsputz“ berichtete unser Kastellan Alexander Just davon, wie er die Ansbacher Residenz für die Saison herausputzt. Das Knowhow dazu lernen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Schlössern bei den Kollegen aus dem Restaurierungszentrum der Bayerischen Schlösserverwaltung. Restauratorin Inga Pelludat bildete gemeinsam mit einigen Kollegen auch in diesem Winter unsere Kastellane zum Thema fort. Wir schauten ihr dabei über die Schulter. Bei der Schulung „Alles Picobello. Pflege und Handhabung von Kunst und Kulturgut“ gab es nicht nur das passende theoretische Rüstzeug. Auch in praktischen Übungen vertieften unsere Kastellane ihre Kenntnisse.