Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kurfürst Karl Theodor

Karl Theodor vs. Dan Brown – Die Illuminaten

„Das Gerücht, das schnellste aller Übel/[…].Ein schreckliches Monster, riesig, das so viel, wie es Federn hat, /ebenso viele wachsame Augen darunter besitzt, wundersam zu erzählen;/so viele Zungen, ebenso viele Münder ertönen, so viele Ohren richtet es auf.“ Resigniert, ja ängstlich, schildert der römische Dichter Vergil in seinem Epos „Aeneis“ die riesige, stets wachsende Fama, die unaufhaltsame Göttin des Gerüchts.

Elisabeth Auguste Kurfürstin Pfalz Bayern

„Ein männlich Weib“ – Kurfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Bayern

Ein Gastbeitrag von Dr. Angelika Schuster-Fox // Bayerisches Nationalmuseum Vor 230 Jahren, am 17. August 1794, schloss die pfalz-bayerische Kurfürstin Elisabeth Auguste (oder Elisabeth Augusta) in Weinheim an der Bergstraße für immer ihre Augen. Hinter ihr lag ein bewegtes Leben: Früh verstarben ihre Eltern, aufgewachsen ist sie am Hof ihres greisen und rigiden Großvaters Kurfürst Karl Philipp von Pfalz-Neuburg. Von zentraler Bedeutung war ihre Erziehung im römisch-katholischen Glauben sowie eine strenge Disziplinierung des Alltags, einer kindlichen Prägung, die Elisabeth Auguste ihr gesamtes Leben hindurch genauso zu eigen war wie das höfische Leben des galanten Rokoko, das in Mannheim vor der Französischen Revolution eine letzte Blüte hatte.

Pferderennen Karl Theodor Kurfürst

„Ein Stücke Scharlachtuch bestimmt den ersten Preis“ – Karl Theodor erneuert die Tradition des Scharlachrennens in München

„Die Stadt entlauft der Stadt, es kommen ganze Scharen / Von allen Orten her geritten, und gefahren…“. So beschreibt ein Magistrat der Stadt München 1780 die Euphorie und den Zuspruch, die das in diesem Jahr auf Anordnung Karl Theodors erstmals wieder abgehaltene, „uralte Pferd= oder Scharlachrennen“ bei den Einwohnern und Freunden der kurfürstlichen Residenzstadt auslöste.

perlservice karl theodor

Das Perlservice und die Fusion der Porzellanmanufakturen Frankenthal und Nymphenburg

Als der pfälzische Kurfürst Karl Theodor 1777 durch Erbfall auch Kurfürst von Bayern wurde, musste er seinen Regierungssitz und seine Hofhaltung nach München verlegen. So wurde unter anderem Karl Theodors Haushalt nach München transportiert, mit allem, was der Monarch für seine Speisetafel brauchte, darunter auch zahlreiche kostbare Porzellane.

Karl Theodor Kurfürst Englischer Garten

„Theodors Park“ – die Gründung des Englischen Gartens (1789)

Der Englische Garten München zählt mit einer Größe von rund 384 Hektar zu den größten innerstädtischen Grünanlagen der Welt. Er erstreckt sich im Stadtgebiet von der Altstadt Münchens bis zur Naturlandschaft der Isarauen im Norden. Als öffentliche Parkanlage ist der Englische Garten die grüne Lunge Münchens und eine wichtige Begegnungsstätte der Münchner Bevölkerung und ihrer Gäste. Jährlich besuchen mehr als 5 Mio. Menschen die Anlage und tragen so zur Bekanntheit des Englischen Gartens in aller Welt bei.

italienlandschaften residenz münchen

„Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn?“ – Es ist nicht Bayern! Kurfürst Karl Theodors Italienreisen

„CAROLUS THEODORUS ABSENS PATRIAE MEMOR BOIARIAE SUAE“ So steht es in schimmernden Lettern und vornehmem Latein an der Basis der berühmten, goldbronzenen Nachbildung der römischen Trajanssäule in der Schatzkammer der Residenz, gefolgt von einer Unzahl der so praktischen römischen Buchstaben-Zahlen, die mühselig zusammenaddiert auf das Jahr 1783 verweisen.

Neuburg an der Donau Karl Theodor Blogserie

Karlshuld, Karlskron und Neuschwetzingen – Kurfürst Karl Theodor und Neuburg

Mannheim, Schwetzingen und München – geliebt oder nicht – das sind Orte, die man mit Kurfürst Karl Theodor (1724-1799) verbindet. Aber Neuburg an der Donau? Doch nicht nur als Residenzstadt des Fürstentums Pfalz-Neuburg, das zum Herrschaftsgebiet Karl Theodors zählte, lässt sich Neuburg mit dem Kurfürsten in Zusammenhang bringen, Karl Theodor hinterließ hier auch vielfältige Spuren.

Karl Theodor Kurfürst Jubiläumsjahr 2024

„Ciao, Servus und Pfiad di!“ – Kurfürst Karl Theodor und Bayern

„Jetzt sind Deine guten Tage vorbei!“ …soll er gedacht haben, der – damals noch – pfälzische Kurfürst Karl Theodor (1724-1799), als ihn am frühen Abend des Silvestertages 1777 in der Kapelle seines riesenhaften Mannheimer Schlosses eine hektische Trauernachricht erreichte: Wenige Stunden zuvor und rund fünfzig (alte deutsche) Meilen entfernt war sein drei Jahre jüngerer Verwandter, Bayerns Herrscher Max III. Joseph „der Vielgeliebte“, mit nur fünfzig Jahren an einer Pockeninfektion gestorben! Mit diesem Tod war Karl Theodor der bayerische Kurstaat als Erbe zugefallen, zusammen jedoch mit der in mehreren dynastischen Familienverträgen beschworenen Pflicht, den ausgedehnten, aber verstreuten Wittelsbacher Besitz in der Pfalz und am Niederrhein – sowie nun auch noch zwischen Inn und Isar – künftig von München aus zu regieren…

kurfürst karl theodor

Machtwechsel zum Jahreswechsel: Wie mangelnder Impfschutz Mannheim nach München brachte

Ausgebremste Festfreude zu Sylvester und stattdessen ansteckende Krankheiten mit weitreichenden sozialen und politischen Folgen – uns mittlerweile sattsam bekannt, aber auch in früheren Jahrhunderten in der Münchner Residenz eine drohende Realität: Am 30. Dezember 1777 verschied hier der beliebte Kurfürst Max III. Joseph mit erst 50 Jahren an den Folgen einer Pockeninfektion. Unklugerweise hatte der Wittelsbacher, der als Anhänger einer moderaten, systemkonformen Aufklärung eigentlich die neuartige, noch recht brachiale Impfung mittels eingeritztem Kuhpockensekret befürwortete, für sich selbst auf die vorbeugende Maßnahme gegen die allgegenwärtige Krankheit verzichtet.