Alle Artikel mit dem Schlagwort: Porzellan

Ananasleuchter Ansbach Residenz

Exotisch & aus Porzellan – Der Ananaslüster in der Residenz Ansbach

Von Alexander Fischer Süß, Saftig und Exotisch So kennen wir sie: die Ananas. Doch aus Porzellan begegnet sie uns doch recht selten. Eine solche Frucht findet sich beispielsweise auf dem „Ananaslüster“ der Residenz Ansbach. Der Kronleuchter im fränkischen Ansbach besitzt 15 bronzene Arme und zeigt verschiedene Blüten, sowie Figuren aus Porzellan der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM). Er ist das kostbarste Stück im Audienzzimmer der Residenz und einer der seltenen erhaltenen Porzellanlüster des 18. Jahrhunderts. Das Stück ist eine Weiterentwicklung von Leuchtern der Porzellanmanufaktur Meißen und übertrifft sie in Pracht und Luxus. Das hier verwendete Modell wurde 1760 vom Modelleur Johann Joachim Kändler (1706-1775) entwickelt und von Friedrich II. von Preußen (1712-1786) in seiner Königlichen Porzellanmanufaktur übernommen. Schon vor Friedrich dem Großen schwärmten der erste preußische König, Friedrich I. (1657-1713) und seine Mutter Sophie Dorothea von Hannover (1687-1757) für Kronleuchter aus „weißem Gold“. Porzellanlüster galten als Höhepunkte einer barocken Porzellansammlung. Grund dafür ist ihre riskante und schwierige Herstellung. So setzte man zu Beginn noch der Einfachheit halber Kronleuchter aus verschiedenen, meist asiatischen Porzellanen zusammen. Doch schon …

kurfürst karl theodor

Machtwechsel zum Jahreswechsel: Wie mangelnder Impfschutz Mannheim nach München brachte

Ausgebremste Festfreude zu Sylvester und stattdessen ansteckende Krankheiten mit weitreichenden sozialen und politischen Folgen – uns mittlerweile sattsam bekannt, aber auch in früheren Jahrhunderten in der Münchner Residenz eine drohende Realität: Am 30. Dezember 1777 verschied hier der beliebte Kurfürst Max III. Joseph mit erst 50 Jahren an den Folgen einer Pockeninfektion. Unklugerweise hatte der Wittelsbacher, der als Anhänger einer moderaten, systemkonformen Aufklärung eigentlich die neuartige, noch recht brachiale Impfung mittels eingeritztem Kuhpockensekret befürwortete, für sich selbst auf die vorbeugende Maßnahme gegen die allgegenwärtige Krankheit verzichtet.

Rhinozeros Clara Residenz München

„Einmal um die Welt…“ – Nashorn Clara geht auf Tournee

Wer in den 2018 eröffneten Etagen der Porzellansammlung des Residenzmuseums den Raum betritt, der den kleinplastischen Werken der kurfpälzischen Manukfaktur Frankenthal gewidmet ist, steht einem ganzen, fragil und zartfarbig gestimmten Miniaturkosmos eleganter Figürchen gegenüber, die Gottheiten und Allegorien, ernste, galante oder burleske Szenen aus Mythologie und Alltag darstellen.

Ein Waldkauz aus Nymphenburger Porzellan

Die Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung konnte vor einiger Zeit einen fast lebensgroßen Waldkauz ankaufen. Der Porzellankauz, der 1915 in der Nymphenburger Porzellanmanufaktur gefertigt wurde, ist nun nach Nymphenburg zurückgekehrt. Als Keramikspezialistin freue ich mich ganz besonders über diesen hübschen, sehr gut erhaltenen Vogel. Seit Januar 2021 ist er in der Nymphenburger Porzellansammlung Bäuml im Obergeschoß des Marstallmuseums ausgestellt, wo er dem anderen Federvieh beste Gesellschaft leistet. 2017 wurde der Waldkauz übrigens zum Vogel des Jahres gekürt.

Julius Exter:

Faszination Frühling – ein Streifzug durch Bayerns Schlösser & Gärten

Heute ist kalendarischer Frühlingsbeginn und somit der optimale Zeitpunkt unseren Streifzug durch die Jahreszeiten in den bayerischen Schlössern fortzuführen und auf die Suche nach dem Frühling zu gehen. Denn neben der aus dem Winterschlaf erwachenden Natur, gibt es auch in und um die Schlösser, Burgen und Residenzen so manche Begegnung mit allerlei Formen des Frühlings…

Hier steppt der Bär und tanzt der Hund - wo? In der neu eröffneten Porzellansammlung im Residenzmuseum!

„Hund sans scho…“ – Wo die Fürstentafel zum Kinderspielplatz wird!

„We love to entertain you“ – ob diese markige Versicherung der modernen Unterhaltungsindustrie auch für den kleinen Hund auf unserem Titelbild gilt? Unwürdig für einen Vierbeiner muss er auf den Hinterpfoten zu einer Musik herumhopsen, die man sich nur schräg und improvisiert imaginieren kann. Der Gipfel ist natürlich die Kostümierung: Wenn es wenigstens die schicken Stiefel des „Maître Chat“ aus Charles Perraults Kater-Märchen wären! Aber das von Rüschen starrende Puppenkleid über ausgestellten Reifrock war wohl ursprünglich eher für eine Puppe und nicht für eine stolze Promenandenmischung bestimmt! Wenigstens geht das kindliche Publikum, das den kleinen Tänzer und seinen gleichfalls jugendlichen Impresario umsteht, voll mit – wenn der Beifall auch fragil klingt: Den „Le chien qui danse“ und seine Bewunderer sind aus zerbrechlichem Biskuit-Porzellan gefertigt!

Dickbauchbuddha

Ostasiatisches Porzellan in Bayern

Die Ostasiatische Porzellansammlung der Wittelsbacher in der Residenz München ist eine der bedeutendsten fürstlichen Sammlungen dieser Art in Europa. Sie umfasst über 500 Porzellane aus China und Japan. Der Großteil der Stücke stammt aus der Zeit um 1700, als chinesische Luxusprodukte gerade besonders in Mode waren. Das kostbare Gut Porzellan wurde über die Seidenstraße oder den Seeweg nach Europa gebracht. Wir finden, damit ist „Ostindisches Porzellan in Bayern“ ein hervorragendes Thema für die Blogparade Europa und das Meer, die derzeit vom Deutschen Historischen Museum veranstaltet wird. 

Ein diplomatisches Geschenk mit (Vogel-)Pfiff! – Das Sèvres-Service für Kurfürst Karl Theodor in der Residenz

Man weiß nicht so recht, wie man sich den historischen Moment 1708 vorstellen soll, in dem der Alchemist Johann Friedrich Böttger nach ersten Vorstufen statt ursprünglich versprochenem Gold das erste Stück Porzellanmasse aus seinen Tiegeln schabte. Hat der vom sächsischen Kurfürsten August dem Starken sicherheitshalber in Gewahrsam genommene Entdecker geflucht („doch kein Gold“), sich vor die Stirn geschlagen, weil endlich der chemische Groschen gefallen war („natürlich! Zugabe von Kaolin – „Porzellanerde“ !!“)? Vor allem aber – hat er erahnt, was seine Entdeckung für die weitere Geschichte des europäischen Kunsthandwerks bedeuten würde?

(Schnee)Weiß und (Kobalt)Blau – was Bayern und China verbindet: Die Ostasiensammlung stellt sich vor!

„Sammeln verbindet – Museum collections make connections“ – das ist das Motto des Internationalen Museumstags (#IMT14) am 18. Mai 2014. Begleitend dazu findet aktuell eine besondere Social Media Aktion zum Thema: „Collection / Sammlung“ (#myCollection14) statt. Mit der Vorstellung unserer „Ostasiensammlung“ machen wir bei #myCollection14 mit! Seit einigen Wochen präsentiert sich die Ostasiensammlung des Residenzmuseum in rundum verjüngter Gestalt – in den vergangenen Monaten wurden die aus konservatorischer Sicht nicht mehr befriedigenden Vitrineneinbauten in kräftigen Farben erneuert und mit einer neuen, schonenden LED-Beleuchtung ausgestattet, alle Stücke gereinigt und die Aufstellung um einige neue, in der letzten Zeit restaurierten Objekte ergänzt.